Folge 9: Alexander Bogner - Epistemisierung des Politischen

Folge 9: Alexander Bogner - Epistemisierung des Politischen

1 Stunde 4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Wenn Politiker*innen politische Entscheidungen als alternativlos
bezeichnen, weil die wissenschaftlichen Fakten angeblich eine
politische Entscheidung zwingend erfordern und wenn damit
zugleich die Notwendigkeit bestritten wird, Ziele und Interessen
politisch auszuhandeln, dann suchen sich die Leute, die andere
Entscheidungen wollen, eben alternative Fakten.


So kann man eine der Kernthesen des Buchs von Bogner
zusammenfassen. Er kritisiert dabei nicht die Idee einer Politik,
die sich an wissenschaftlichen Befunden orientiert, sondern die
Verschleierung von politischen Streitfragen durch deren Umdeutung
zu Wissensfragen.


Wie ist die wissenschaftliche Führung von Wertedebatten aus
demokratietheoretischer Perspektive einzuschätzen und was
bedeutet sie für das Idealbild der partizipativen Bürger*innen
vor dem Hintergrund von Postdemokratie-Mahnungen? Wie informiert
kann und muss informierte Teilhabe in einer Wissensgesellschaft
sein? Bogner zeigt Widersprüche auf und lädt zur Debatte.


Alexander Bogner (2021): Die Epistemisierung des
Politischen. Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet.
Reclam, Ditzingen, 143 Seiten.


Es diskutieren Elisabeth Hoffmann, Julia Serong, Markus Weißkopf
und Rainer Bromme.

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