Krisenmanagement: Ulms OB Czisch und IHK Ulm kritisieren Regierung

Krisenmanagement: Ulms OB Czisch und IHK Ulm kritisieren Regierung

Wie soll's jetzt weitergehen?
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vor 3 Jahren
Ulm und Neu-Ulm, Baden-Württemberg und Bayern. Zwei Länder, aber
gefühlt eine Stadt – mit verschiedenen Corona-Zahlen und Maßnahmen.
Im Kampf gegen Corona sind aber eben diese regionsabhängigen
Inzidenz-Zahlen noch immer das Maß aller Dinge. Sie bestimmen
letztlich, ob gelockert oder weiter verschärft wird. Die Folge für
Ulm/Neu-Ulm haben wir jetzt schon mehrfach erlebt… hier war der
Baumarkt zu, da war er auf, dort konnte man ins Autokino, hier
war’s sogar unter Strafe verboten, in den einen Einkaufszentren
herrscht Goldgräberstimmung in den anderen blanke Existenzangst.
Und so kann man das leider noch fortführen. Ulms Oberbürgermeister
Gunther Czisch fordert jetzt für Ulm und Neu-Ulm über die
Ländergrenze hinweg zumindest eine Gleichbehandlung. Alles andere
würden die Bürger in der Grenz-Region auch nicht mehr verstehen.
Das gilt erst recht fürs Einkaufen und die Gastro. Der OB denkt
dabei auch an das Vergnügen, das uns jetzt schon über ein Jahr lang
corona-bedingt versperrt bleibt. Die Öffnung des Einzelhandels, der
Außengastronomie und der Kultureinrichtungen sei also unter
strengen Hygienemaßnahmen „vertretbar und dringend erforderlich“,
und das spätestens zu Ostern, so Ulms Oberbürgermeister Gunther
Czisch. In einem Brief an Sozialminister Manne Lucha fordert der
eben diese Ausnahme für seine Stadt, dabei bezieht er sich auf das
Tübinger Modell. Und auch die IHK Ulm kritisiert jetzt die
Corona-Strategie der Regierung. Zitat aus der aktuellen
Pressemitteilung: „Das sture Festhalten an Inzidenzwerten als
maßgebliche Leitplanke erscheint der IHK Ulm auch allgemein immer
fragwürdiger. Mit einer Zunahme der Testungen liege es auf der
Hand, dass die absolute Zahl an Infektions-feststellungen steige.
Folglich seien vielmehr auch andere Kriterien, wie die Auslastung
des Gesundheitssystems oder die Impfquote, zu berücksichtigen.“ Am
kommenden Montag den 22. März steht passend dazu der nächste
Corona-Gipfel von Bund und Ländern an. Die IHK Ulm fordert als
Ergebnis einen konkreten und verlässlichen Fahrplan auch für das
Hotel- und Gaststätten-Gewerbe. Dieser Wirtschaftsbereich wurde bei
den letzten Beschlüssen fast vollständig ausgeklammert. Es wird
jetzt dringend Zeit, endlich eine Perspektive für die betroffenen
Unternehmen aufzuzeigen“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer
Max-Martin Deinhard. Gerade das Hotel- und Gaststätten-Gewerbe sei
durch die Corona-Maßnahmen mit am stärksten betroffen. Urlaub auf
Mallorca sei erlaubt, im eigenen Bundesland aber nicht, das sei
schlichtweg nicht mehr erklärbar, so Deinhard weiter. Die IHK
verweist auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts - sie
bescheinigt der Hotellerie ein niedriges Infektions-Risiko.

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