"Alle Beatles waren in Astrid Kirchherr verliebt"

"Alle Beatles waren in Astrid Kirchherr verliebt"

Stefanie Hempel erinnert an die berühmte Hamburger Beatles-Fotografin
18 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Die Fotos der Beatles, die Astrid Kirchherr 1960 auf dem Hamburger
Winterdom machte, sind längst legendär und haben das Image der
damals relativ unbekannten Band geprägt. „Mit der Hamburger
Fotografin Astrid Kirchherr hatten die Beatles ihre erste
professionelle Fotosession“, sagt die Beatles-Kennerin Stefanie
Hempel. Im neuen Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“
erinnert die Schöpferin der musikalischen Beatles-Touren auf dem
Kiez an jene berühmte Fotografin, die am 12. Mai 2020 im Alter von
fast 82 Jahren starb. Mit berührenden Worten erzählt Stefanie
Hempel von ihrer frühen, kindlichen Liebe zur Musik der Liverpooler
Band. Im Alter von neun Jahren bekam sie von ihrem Vater eine
Musikkassette mit Liedern der Beatles geschenkt. Das war im August
1986 in der Nähe von Schwerin. Sie könne sich noch genau an diesen
Moment erinnern, draußen spielten Kinder Federball, und die
Neunjährige hörte erstmals den Song „She loves you“. „Das war der
Moment meines Lebens, von diesem Zeitpunkt wollte ich alles über
die Beatles wissen. Und ich wollte unbedingt Musikerin werden.“
Stefanie Hempel las alles, was über die Beatles geschrieben wurde –
und lernte schließlich in späteren Jahren die Beatles-Fotografin
Astrid Kirchherr persönlich kennen. Mit ihren Fotos Anfang der
1960er- Jahre haben sie den Beatles gezeigt, dass sie „cool
aussehen und dass Rock`n Roll tatsächlich Kunst sein kann.“ Wer von
Astrid Kirchherr erzählt, muss auch ihre große Liebe zum
Bandmitglied und Maler Stuart Sutcliffe erwähnen. Stuart war ein
begnadeter Maler und der beste Freund von John Lennon. Astrid und
Stuart hatten sich 1960 verliebt – „es war Liebe auf dem ersten
Blick“, sagt Stefanie Hempel. Das junge Paar bezog eine gemeinsame
Wohnung in der Eimsbütteler Straße, doch die Liebe endete tragisch.
Stuart starb 1962 im Alter von 21 Jahren an den Folgen einer
Gehirnblutung – „auf dem Weg ins Krankenhaus in den Armen von
Astrid“. Stefanie Hempel erklärt im Abendblatt-Podcast auch, wie
das Image der Beatles als „Pilzköpfe“ vom Look der französischen
Existenzialisten geprägt wurde. Und sagte, dass im Grunde „alle
Beatles“ in Astrid verliebt waren, in die „Königin der Hamburger
Boheme“. Mitte der 1960er Jahre hab Astrid Kirchherr ihre Karriere
als Fotografin allerdings auf und stellte sich neuen
Herausforderungen in der Gastronomie. 2017 würdigte eine
Ausstellung in Bologna ihr fotografisches Werk. „Fotografen heute
können von ihr lernen, dass Bilder wie Gemälde komponiert werden
sollten“, sagt Stefanie Hempel.
https://www.abendblatt.de/podcast/geliebt-und-unvergessen/

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