Heinz Ruhnau - "Politiker im Chefsessel der Lufthansa"
16 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 4 Jahren
Hamburg. Er war der direkte Nachfolger Helmut Schmidts und schaffte
es bis an die Spitze der Deutschen Lufthansa: Heinz Ruhnau. Im
neuen Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“ erinnert der
Luftfahrtexperte Cord Schellenberg an den früheren Hamburger
SPD-Innensenator, der dieses Amt als Präses der Innenbehörde von
1965 bis 1973 ausübte und damit unmittelbar auf den Krisenmanager
der Flutkatastrophe von 1962, Helmut Schmidt, folgte. Ruhnau, der
in 1929 in Danzig als Sohn eines Buchhalters geboren wurde, starb
am 7. Juli im Alter von 91 Jahren und hatte die Lufthansa von 1982
bis 1991 geführt. Als gelernter Elektromaschinenbauer studierte er
zunächst Betriebswirtschaft an der Hamburger Akademie für
Wirtschaft und Politik. 1950 wurde er mit 21 Jahren der jüngste
Betriebsratsvorsitzende der Elektroindustrie, später Chef der IG
Metall Küste mit Sitz in Hamburg, wo er einen großen
Metallarbeiter-Streik organisiert. 1974 wurde Heinz Ruhnau zum
Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium berufen. Cord
Schellenberg würdigt im Abendblatt-Podcast den Verstorbenen als
zielstrebigen Menschen, der vieles in seinem Leben erreicht habe.
Als oberster Lufthansa-Manager sei er ein „Politiker im Chefsessel“
gewesen. Er habe die Airline straff wie eine Behörde geführt und
seine politischen Kontakte genutzt, um das Netzwerk der Lufthansa
nach China und Russland zu erweitern. Die Verwaltung verlegte er
zum größten Teil von Köln nach Frankfurt. Die Flotte verfügte
damals unter anderem über Flugzeuge vom Typ DC-10, sowie Boing 737
und 747. Anfang der 1980er Jahre wurde Fliegen für zahlreiche
Passagiere mit dem beliebten Wochenend-Ticket „Flieg und Spar“
deutlich erschwinglicher. Ruhnau setzte sich vor dem Fall der Mauer
dafür ein, dass innerdeutsche Flüge zur Leipziger Messe möglich
wurden. Nach der Wiedervereinigung, so Cord Schellenberg, stellte
er die Weichen für den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle. Der sei
heute eine weltweite Drehscheibe für die DHL-Fracht. Wäre heute,
mitten in der Corona-Pandemie, Heinz Ruhnau Chef der Lufthansa,
würde er eines nicht verlieren: „den Glauben an die Zukunft der
Luftfahrt“. (esh)
https://www.abendblatt.de/podcast/geliebt-und-unvergessen/
es bis an die Spitze der Deutschen Lufthansa: Heinz Ruhnau. Im
neuen Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“ erinnert der
Luftfahrtexperte Cord Schellenberg an den früheren Hamburger
SPD-Innensenator, der dieses Amt als Präses der Innenbehörde von
1965 bis 1973 ausübte und damit unmittelbar auf den Krisenmanager
der Flutkatastrophe von 1962, Helmut Schmidt, folgte. Ruhnau, der
in 1929 in Danzig als Sohn eines Buchhalters geboren wurde, starb
am 7. Juli im Alter von 91 Jahren und hatte die Lufthansa von 1982
bis 1991 geführt. Als gelernter Elektromaschinenbauer studierte er
zunächst Betriebswirtschaft an der Hamburger Akademie für
Wirtschaft und Politik. 1950 wurde er mit 21 Jahren der jüngste
Betriebsratsvorsitzende der Elektroindustrie, später Chef der IG
Metall Küste mit Sitz in Hamburg, wo er einen großen
Metallarbeiter-Streik organisiert. 1974 wurde Heinz Ruhnau zum
Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium berufen. Cord
Schellenberg würdigt im Abendblatt-Podcast den Verstorbenen als
zielstrebigen Menschen, der vieles in seinem Leben erreicht habe.
Als oberster Lufthansa-Manager sei er ein „Politiker im Chefsessel“
gewesen. Er habe die Airline straff wie eine Behörde geführt und
seine politischen Kontakte genutzt, um das Netzwerk der Lufthansa
nach China und Russland zu erweitern. Die Verwaltung verlegte er
zum größten Teil von Köln nach Frankfurt. Die Flotte verfügte
damals unter anderem über Flugzeuge vom Typ DC-10, sowie Boing 737
und 747. Anfang der 1980er Jahre wurde Fliegen für zahlreiche
Passagiere mit dem beliebten Wochenend-Ticket „Flieg und Spar“
deutlich erschwinglicher. Ruhnau setzte sich vor dem Fall der Mauer
dafür ein, dass innerdeutsche Flüge zur Leipziger Messe möglich
wurden. Nach der Wiedervereinigung, so Cord Schellenberg, stellte
er die Weichen für den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle. Der sei
heute eine weltweite Drehscheibe für die DHL-Fracht. Wäre heute,
mitten in der Corona-Pandemie, Heinz Ruhnau Chef der Lufthansa,
würde er eines nicht verlieren: „den Glauben an die Zukunft der
Luftfahrt“. (esh)
https://www.abendblatt.de/podcast/geliebt-und-unvergessen/
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