Next Book Please: Das lesen die Deutschen derzeit am meisten

Next Book Please: Das lesen die Deutschen derzeit am meisten

Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.
29 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Literaturpodcast von Hamburger Abendblatt und dem Literaturhaus Hamburg

Beschreibung

vor 4 Jahren
Ein Krieg, eine Familie, ein Skandal: Das ist die Thema-Engführung
von Monika Helfers neuem Roman „Die Bagage“, der sicherlich einer
der überraschendsten Bestseller der jüngeren Vergangenheit ist. Als
Joseph Moosbrugger für den österreichischen Kaiser zu Felde zieht,
bleibt seine schöne Frau Maria mit den vier Kindern alleine am
Rande des Bergdorfs zurück. Seit jeher stieren ihr die Männer des
Dorfes hinterher. Sie wird wieder schwanger, gewesen sein soll es
ein Zugereister aus Hannover. Die Podcaster Thomas Andre und Rainer
Moritz sind angetan von diesem Stoff. Auch deswegen, weil es in
diesem schmalen Buch um weit mehr geht als Ehebruch. Es geht darum,
ob sich Außenseitertum vererbt. Um ein anderes Erbe dreht sich
Pascal Merciers neuer Roman „Das Gewicht der Worte“. Der
Nachfolgeroman des internationalen Erfolges „Nachtzug nach
Lissabon“ ist eine Hommage an das europäische Bildungsbürgertum, an
die Vielsprachigkeit und das Büchermachen. Im Mittelpunkt der
Handlung steht der Übersetzer und Verleger Simon Leyland, der nach
einem fatalen Ärzteirrtum seinen Verlag in Triest verkauft und nach
London übersiedelt. Dort wagt er einen Neustart mit neuen Freunden,
neuen Freuden, neuen Büchern. Klingt fast zu kitschig, um wahr zu
sein, ist für den Leser vor allem aber ein zähes Unterfangen… Das
gilt nicht für den Siegertitel des Preises der Leipziger Buchmesse:
Lutz Seilers Wenderoman „Stern 111“, der dritte besprochene Titel
in dieser neuen Folge von Next Book Please, ist ein erhellendes und
erstaunliches Werk, in dem vor allem vom Berlin direkt nach der
Maueröffnung berichtet wird. Bizarrere und interessantere Figuren
findet man derzeit selten in der Gegenwartsliteratur, da sind sich
die Podcaster einig. Einigkeit besteht zudem im Hinblick auf die
gelungene doppelte Perspektive in „Stern 111“: Er spielt nicht nur
im Prenzlauer Berg und der Oranienburger Straße, sondern auch in
der hessischen Provinz und in Los Angeles.

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