Blutig: Neuer Krimi über den "Totmacher" von Hannover

Blutig: Neuer Krimi über den "Totmacher" von Hannover

Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.
42 Minuten
Podcast
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Der Literaturpodcast von Hamburger Abendblatt und dem Literaturhaus Hamburg

Beschreibung

vor 4 Jahren
Junge Männer, manche noch Kinder, waren die Opfer des vielleicht
berühmtesten deutschen Serienmörders. Der Hannoveraner Fritz
Haarmann brachte zwischen 1918 und 1924 insgesamt 24 Menschen um.
Die Leichen seiner Opfer, die er meist im Strichermilieu fand,
zerstückelte er. Bekannt geworden ist Haarmann durch den Film "Der
Totmacher" von 1995. Haarmann war oft Gegenstand von Songs,
Theaterstücken, Büchern und Filmen. Nun gibt es eine weitere
Verarbeitung des mörderischen Mythos: Der Journalist und Autor Dirk
Kurbjuweit hat sich in dem Krimi "Haarmann" des Themas angenommen.
Braucht es dieses neue Buch, und: Kann ein Stoff noch einmal
fesseln, den man eigentlich gar zu gut kennt? Darüber diskutieren
Rainer Moritz und Thomas Andre. In der neuen Folge von Next Book
Please geht es außerdem um die neuen Romane von Graham Swift, Anne
Tyler und Leif Randt. Swift porträtiert in "Da sind wir" ein
amouröses Dreiecksverhältnis in der Nachkriegszeit. Das schmale
Buch greift dabei große Themen auf, spaltet dabei freilich das
Kritikerduo. Bei der großartigen amerikanischen Alltagserzählerin
Anne Tyler besteht dagegen Einigkeit: Ihr neues Werk "Der Sinn des
Lebens" trägt in der deutschen Übersetzung zwar einen (wieder
einmal) verstörend gemeinplatzigen Titel, ist darüberhinaus aber
großartig. Im Mittelpunkt der hinreißend unspektakulären Handlung
steht der IT-Helfer und Teilzeithausmeister Micah Mortimer, der in
seiner Liebesverpeiltheit durchaus Wiedererkennbarkeit beanspruchen
kann. Das ist im Hinblick auf die Figuren in Leif Randts neuem
Roman "Allegro Pastell" nicht zwangsläufig so. Ältere Leserinnen
und Leser werden sich in der ordentlich auf Zeitgeist gepolten
Liebesgeschichte zwischen Jerome Daimler und Tanja Arnheim, er ist
Mitte 30 und sie knapp fünf Jahre jünger, nicht unbedingt
wiederfinden. Was allerdings nie die Voraussetzung für eine
gewinnbringende Lektüre ist. Die Podcaster freuen sich so oder so
über die Detailfreude des Autors und Einblicke in die Liebeshändel
der Gegenwart.

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