Next Book Please: Die wichtigsten Neuerscheinungen
Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer
Moritz besprechen aktuelle Bestseller.
45 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Literaturpodcast von Hamburger Abendblatt und dem Literaturhaus Hamburg
Beschreibung
vor 5 Jahren
Günter Grass und Marcel Reich-Ranicki waren über Jahrzehnte
Zentralgestalten der deutschen Literatur. „Ein Stück deutscher
Geschichte“ nennt der Literaturjournalist und Buchautor Volker
Weidermann die jahrzehntelange Beziehung zwischen dem
Literaturnobelpreisträger und dem „Literaturpapst“ genannten
obersten Literaturkritiker des Landes. In der Erinnerung ist es
eine Fehde mit vielen Verletzungen gewesen (Verletzungen sind
allerdings auch schnell beigebracht in jenem eitlen Betrieb...).
Aber es gab auch Momente der tiefen Verbundenheit, bei aller
Rivalität gegenseitige Hochachtung. Weidermann erzählt in seinem
Buch „Das Duell“, das auch von längst vergangenen Zeiten berichtet,
in denen seine Helden lebten, die Biografien Reich-Ranickis und
Grass’ und was passierte, als sich ihre Bahnen kreuzten. Ist das
langweilig wie Grass’ schlechtere Bücher oder spannend wie ein
Roman? Das erörtern Thomas Andre und Rainer Moritz in der neuen
Folge von Next Book Please, dem gemeinsamen Literatur-Podcast von
Literaturhaus Hamburg und Hamburger Abendblatt. In dem geht es auch
um den neuen Roman der 1985 geborenen Schweizer Autorin Simone
Lappert. In „Der Sprung“ entblättert sie einen Kleinstadtkosmos,
der es mit einem unerhörten Ereignis zu tun bekommt. Eine junge
Frau steht auf dem Dach eines Wohnhauses und droht sich
herunterzustürzen. Aus der Perspektive von fast einem Dutzend
Personen wird nun davon erzählt, was sich auf dem Dach zuträgt.
Aber dieses Geschehen ist lediglich der erzählerische Fluchtpunkt.
Viel mehr noch geht es um die Schicksale jener Personen, die ja
nicht mal alle in einer Beziehung zu der Frau auf dem Dach stehen.
Dafür stehen sie selbst an Wendepunkten in ihrem Leben. Nora
Bossongs neuer Roman „Schutzzone“ ist, wenn man so will, das
Gegenteil: Er ist ein Ausbund an Weltläufigkeit mit wechselnden
Schauplätzen. Das muss er insofern, als seine Heldin Mira bei den
Vereinten Nationen arbeitet. Früher in New York City und Afrika,
jetzt vorübergehend in Genf. Bossong porträtiert ihre Protagonistin
und die Flüchtigkeit der Begegnungen auf verschiedenen
Erzählebenen. Ein politischer Roman, der die Frage nach den Werten
des Westens stellt. Und der Roman über eine Frau, die sich im
UN-Jetset zu verlieren droht. „Schutzzone“ handelt von der
Instabilität – der persönlichen und der der ganzen Welt. Das vierte
Buch, das in dieser Next-Book-Please-Ausgabe besprochen wird, ist
der Abschluss einer Trilogie: Terézia Mora bringt in „Auf dem Seil“
ihre Erzählung aus dem Leben des IT-Mannes Darius Kopp zu einem
Ende. Die Büchnerpreisträgerin und Deutscher-Buch-Gewinnerin lässt
ihren Darius, der seinen Job und seine Frau verloren hat, erst in
Sizilien stranden, wo er als Pizzabäcker arbeitet. Dann schickt sie
ihn nach Berlin, also dorthin, von wo er einst aufbrach. Seine
bürgerliche Existenz liegt in Trümmern, die Freunde, die er
zurückließ, sind sauer. In seiner noch nicht abbezahlten
Eigentumswohnung leben mittlerweile andere Menschen, er ist quasi
pleite. Vor allem aber muss damit zurechtkommen, dass er nach dem
Tod der Frau erstmals wieder gefühlsmäßig verstrickt ist. Er
erklärt sich selbst zum Aufpasser seiner minderjährigen Nichte, die
den schönen Namen Lorelei trägt und überdies schwanger ist. Wo am
Anfang also ein Tod stand, geht es jetzt um das Leben; und wie aus
alldem ein ganz eigener Familienroman werden kann, darüber sprechen
Rainer Moritz und Thomas Andre im Literatur-Podcast.
Zentralgestalten der deutschen Literatur. „Ein Stück deutscher
Geschichte“ nennt der Literaturjournalist und Buchautor Volker
Weidermann die jahrzehntelange Beziehung zwischen dem
Literaturnobelpreisträger und dem „Literaturpapst“ genannten
obersten Literaturkritiker des Landes. In der Erinnerung ist es
eine Fehde mit vielen Verletzungen gewesen (Verletzungen sind
allerdings auch schnell beigebracht in jenem eitlen Betrieb...).
Aber es gab auch Momente der tiefen Verbundenheit, bei aller
Rivalität gegenseitige Hochachtung. Weidermann erzählt in seinem
Buch „Das Duell“, das auch von längst vergangenen Zeiten berichtet,
in denen seine Helden lebten, die Biografien Reich-Ranickis und
Grass’ und was passierte, als sich ihre Bahnen kreuzten. Ist das
langweilig wie Grass’ schlechtere Bücher oder spannend wie ein
Roman? Das erörtern Thomas Andre und Rainer Moritz in der neuen
Folge von Next Book Please, dem gemeinsamen Literatur-Podcast von
Literaturhaus Hamburg und Hamburger Abendblatt. In dem geht es auch
um den neuen Roman der 1985 geborenen Schweizer Autorin Simone
Lappert. In „Der Sprung“ entblättert sie einen Kleinstadtkosmos,
der es mit einem unerhörten Ereignis zu tun bekommt. Eine junge
Frau steht auf dem Dach eines Wohnhauses und droht sich
herunterzustürzen. Aus der Perspektive von fast einem Dutzend
Personen wird nun davon erzählt, was sich auf dem Dach zuträgt.
Aber dieses Geschehen ist lediglich der erzählerische Fluchtpunkt.
Viel mehr noch geht es um die Schicksale jener Personen, die ja
nicht mal alle in einer Beziehung zu der Frau auf dem Dach stehen.
Dafür stehen sie selbst an Wendepunkten in ihrem Leben. Nora
Bossongs neuer Roman „Schutzzone“ ist, wenn man so will, das
Gegenteil: Er ist ein Ausbund an Weltläufigkeit mit wechselnden
Schauplätzen. Das muss er insofern, als seine Heldin Mira bei den
Vereinten Nationen arbeitet. Früher in New York City und Afrika,
jetzt vorübergehend in Genf. Bossong porträtiert ihre Protagonistin
und die Flüchtigkeit der Begegnungen auf verschiedenen
Erzählebenen. Ein politischer Roman, der die Frage nach den Werten
des Westens stellt. Und der Roman über eine Frau, die sich im
UN-Jetset zu verlieren droht. „Schutzzone“ handelt von der
Instabilität – der persönlichen und der der ganzen Welt. Das vierte
Buch, das in dieser Next-Book-Please-Ausgabe besprochen wird, ist
der Abschluss einer Trilogie: Terézia Mora bringt in „Auf dem Seil“
ihre Erzählung aus dem Leben des IT-Mannes Darius Kopp zu einem
Ende. Die Büchnerpreisträgerin und Deutscher-Buch-Gewinnerin lässt
ihren Darius, der seinen Job und seine Frau verloren hat, erst in
Sizilien stranden, wo er als Pizzabäcker arbeitet. Dann schickt sie
ihn nach Berlin, also dorthin, von wo er einst aufbrach. Seine
bürgerliche Existenz liegt in Trümmern, die Freunde, die er
zurückließ, sind sauer. In seiner noch nicht abbezahlten
Eigentumswohnung leben mittlerweile andere Menschen, er ist quasi
pleite. Vor allem aber muss damit zurechtkommen, dass er nach dem
Tod der Frau erstmals wieder gefühlsmäßig verstrickt ist. Er
erklärt sich selbst zum Aufpasser seiner minderjährigen Nichte, die
den schönen Namen Lorelei trägt und überdies schwanger ist. Wo am
Anfang also ein Tod stand, geht es jetzt um das Leben; und wie aus
alldem ein ganz eigener Familienroman werden kann, darüber sprechen
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