Next Book Please: Die wichtigsten Neuerscheinungen
Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer
Moritz besprechen aktuelle Bestseller.
39 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Literaturpodcast von Hamburger Abendblatt und dem Literaturhaus Hamburg
Beschreibung
vor 5 Jahren
Wie entschieden multimedial Sibylle Berg das Kulturformat „Lesung“
angeht, bewies die Wahlschweizerin unlängst bei ihrer Lesung auf
Kampnagel. Ihr neuer Roman „GRM. Brainfuck“, der derzeit auf der
„Spiegel“-Bestsellerliste steht, wurde dort in einer Art szenischen
Lesung vorgestellt. Die Hauptrolle spielte allerdings ein erst
14-jähriger Grime-Künstler. Ein Rapper, der seinen Text so
rücksichtslos rausrotzte wie die Schriftstellerin ihre Romansätze:
„GRM“ ist ein schmutziger, kühler, radikaler Roman vom Ende der
Welt. Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Rainer Moritz, der
Leiter des Hamburger Literaturhauses, sprechen in der zweiten Folge
des Podcasts „Next Book Please“ über ihn. „GRM“ ist eine von vier
literarischen Neuerscheinungen, derer sich das Duo diesmal annimmt.
Mit Anselm Nefts „Die bessere Geschichte“ und Leïla Slimanis „All
das zu verlieren“ stehen gleich zwei Titel auf ihrer Liste, die im
weitesten Sinne von sexuellen Obsessionen handeln. Anselm Neft
greift in seinem Roman die Missbrauchsskandale von
reformpädagogischen Einrichtungen auf. Für seinen Romanhelden
stellt sich die im Verlaufe der eindringlichen und auf zwei
Erzählebenen spielenden Handlung die Frage, ob er selbst zum Täter
wird. Die französische Erfolgsautorin Slimani behandelt in ihrem
Debüt, das erst jetzt auf Deutsch erscheint, ebenfalls im Sexuellen
gründende Dämonen. Ihre Protagonistin ist das, was man früher eine
Nymphomanin nannte. Heute sagt man vielleicht ganz nüchtern
„Sexsucht“, so oder so ist die Romanfigur Adèle eine tragische
Gestalt, die ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzt, um dem Trieb
genüge zu tun. Was den guten Ruf angeht, den ein anerkannter und
erfolgreicher Schauspieler derzeit unter Umständen aufs Spiel
setzt, muss derzeit dringend über Axel Milberg geredet werden. Der
„Tatort“-Darsteller legt dieser Tage mit „Düsternbrook“ sein erstes
Buch vor, den Roman seiner Kindheit quasi. Ob dieser gelungen ist
und ob Schauspieler überhaupt zwingend unter die Schriftsteller
gehen sollten - darum geht es in der aktuellen Folge von Next Book
Please.
angeht, bewies die Wahlschweizerin unlängst bei ihrer Lesung auf
Kampnagel. Ihr neuer Roman „GRM. Brainfuck“, der derzeit auf der
„Spiegel“-Bestsellerliste steht, wurde dort in einer Art szenischen
Lesung vorgestellt. Die Hauptrolle spielte allerdings ein erst
14-jähriger Grime-Künstler. Ein Rapper, der seinen Text so
rücksichtslos rausrotzte wie die Schriftstellerin ihre Romansätze:
„GRM“ ist ein schmutziger, kühler, radikaler Roman vom Ende der
Welt. Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Rainer Moritz, der
Leiter des Hamburger Literaturhauses, sprechen in der zweiten Folge
des Podcasts „Next Book Please“ über ihn. „GRM“ ist eine von vier
literarischen Neuerscheinungen, derer sich das Duo diesmal annimmt.
Mit Anselm Nefts „Die bessere Geschichte“ und Leïla Slimanis „All
das zu verlieren“ stehen gleich zwei Titel auf ihrer Liste, die im
weitesten Sinne von sexuellen Obsessionen handeln. Anselm Neft
greift in seinem Roman die Missbrauchsskandale von
reformpädagogischen Einrichtungen auf. Für seinen Romanhelden
stellt sich die im Verlaufe der eindringlichen und auf zwei
Erzählebenen spielenden Handlung die Frage, ob er selbst zum Täter
wird. Die französische Erfolgsautorin Slimani behandelt in ihrem
Debüt, das erst jetzt auf Deutsch erscheint, ebenfalls im Sexuellen
gründende Dämonen. Ihre Protagonistin ist das, was man früher eine
Nymphomanin nannte. Heute sagt man vielleicht ganz nüchtern
„Sexsucht“, so oder so ist die Romanfigur Adèle eine tragische
Gestalt, die ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzt, um dem Trieb
genüge zu tun. Was den guten Ruf angeht, den ein anerkannter und
erfolgreicher Schauspieler derzeit unter Umständen aufs Spiel
setzt, muss derzeit dringend über Axel Milberg geredet werden. Der
„Tatort“-Darsteller legt dieser Tage mit „Düsternbrook“ sein erstes
Buch vor, den Roman seiner Kindheit quasi. Ob dieser gelungen ist
und ob Schauspieler überhaupt zwingend unter die Schriftsteller
gehen sollten - darum geht es in der aktuellen Folge von Next Book
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