Next Book Please: Die wichtigsten Neuerscheinungen

Next Book Please: Die wichtigsten Neuerscheinungen

Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz besprechen aktuelle Bestseller.
34 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Literaturpodcast von Hamburger Abendblatt und dem Literaturhaus Hamburg

Beschreibung

vor 5 Jahren
Gar keine schlechte Literatursaison bislang. Mit diesem speziellen,
vor Sprachlust vibrierenden Memoir von Saša Stanišić zum Beispiel.
Was für ein Buch! Die Geschichte eines Mannes, der als Teenager
nach Deutschland kommt, als Flüchtling. In dem, was einmal
Jugoslawien war, tobt ein Krieg. Der junge Saša kann kein Wort
Deutsch, aber er wird einmal einer der besten Erzähler deutscher
Sprache sein. Wie er zu dem wurde, der er ist: Das erzählt der
Hamburger Schriftsteller in „Herkunft“. Der Titel ist einer von
vieren, die Abendblatt-Kulturredakteur Thomas Andre und
Literaturhaus-Chef Rainer Moritz in der ersten Folge des neuen
Podcasts „Next Book Please“ vorstellen. Außerdem diskutieren die
beiden leidenschaftlichen Leser über den Bestseller „Die Liebe im
Ernstfall“, in dem die Autorin Daniela Krien das Lieben und Leiden
von fünf Protagonistinnen nachspürt. Ein Buch, das ein Dauerbrenner
werden könnte wie Dörte Hansens Romane – da ist sich Rainer Moritz
sicher. Eher ein Geheimtipp ist die französische Schriftstellerin
Annie Ernaux, die in Frankreich schon lange bekannt ist für ihre
Bücher, in denen sie ihre Biografie und die ihrer Vorfahren
einbettet in die französische Gesellschaftsgeschichte. Damit wurde
sie zum Vorbild der derzeit besonders in Deutschland viel
gelesenenen und hoch gepriesenen Sozioliteraten Didier Eribon und
Édouard Louis. Jetzt erschienen ist eine Neuübersetzung ihres im
Original im Jahr 1983 veröffentlichten Buches „Der Platz“. Eine
hochinteressante Lektüre. Das gilt auch für Gary Shteyngarts Roman
„Willkommen in Lake Success“, indem der amerikanische
Schriftsteller, der in der Sowjetunion geboren wurde, das Amerika
des Trump-Zeitalters porträtiert. Und die Lebenskrise eines Helden
beschreibt, auf den man so erst einmal nicht gekommen wäre:
Shteyngarts Figur Barry Cohen ist Hedgefonds-Manager. Tatsache. Er
gehört also einem Menschenschlag an, den man nicht unbedingt mögen
muss. Dass dabei ein zwar nicht immer wirklich witziger –
Shteyngart war schon einmal besser in Form –, aber doch ganz
brauchbarer Roman herauskommt, erklärt dieser Podcast, der künftig
einmal im Monat erscheinen soll.

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