Joachim Gauck: „Wie wenig verteidigungsfähig wir ohne die USA wären, ist grotesk“
Schon während seiner Amtszeit als Staatsoberhaupt kritisierte
Joachim Gauck Russlands Umgang mit der Ukraine. Heute fordert er
mehr Waffenlieferungen in die Ukraine. Gauck sagt: Der Frieden in
Europa sei lange stabil gewesen, nun aber brauche es eine
ents
1 Stunde 12 Minuten
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vor 1 Jahr
Schon während seiner Amtszeit als Staatsoberhaupt kritisierte
Joachim Gauck Russlands Umgang mit der Ukraine. Heute fordert er
mehr Waffenlieferungen in die Ukraine. Gauck sagt: Der Frieden in
Europa sei lange stabil gewesen, nun aber brauche es eine
entschlossene Politik, um Deutschland wieder abschreckungs- und
verteidigungsfähig zu machen. Der Ukraine-Krieg habe das Verhältnis
Gaucks zum Pazifismus verändert. Er stellt die Frage in den Raum:
„Wenn du Verantwortung hast für deine Mitmenschen, wirst du dann
zuschauen können, wenn dein Volk überwältigt wird? Eher doch wohl
nicht.“ Im Gespräch mit Mariam Lau und Roman Pletter sagt Gauck,
eigentlich wolle China den Frieden: „Sie verdienen mehr, wenn
Frieden ist. Und sie möchten auch gerne den großen Markt in den
Vereinigten Staaten und in Europa nicht verlieren.“ Trotzdem
plädiert er für einen Plan B: „Wenn sie tatsächlich Taiwan
angreifen, dann müssen wir unser Verhalten ändern.“ Deutschland
müsse sich in dem Fall „mit den US-Amerikanern, mit den Japanern,
Australiern, mit den Koreanern verbünden und zusehen, dass wir uns
durch Sanktionen oder was auch immer gegen das imperiale Begehren
Chinas wehren“. Auf die Frage, ob er es bereue, nicht für eine
zweite Amtszeit kandidiert zu haben, sagt der ehemalige
Bundespräsident: „Nein, das bereue ich nicht.“ Gauck meint, nach
seiner Vita sei es schon sehr unwahrscheinlich gewesen, dass er
überhaupt Präsident geworden sei. „Man muss auch sagen: Tschüss,
Leute.“ Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der Veranstaltung Eine
Stunde ZEIT mit Joachim Gauck, die am 19. April in Berlin vor
Publikum stattfand und per Livestream übertragen wurde.
Joachim Gauck Russlands Umgang mit der Ukraine. Heute fordert er
mehr Waffenlieferungen in die Ukraine. Gauck sagt: Der Frieden in
Europa sei lange stabil gewesen, nun aber brauche es eine
entschlossene Politik, um Deutschland wieder abschreckungs- und
verteidigungsfähig zu machen. Der Ukraine-Krieg habe das Verhältnis
Gaucks zum Pazifismus verändert. Er stellt die Frage in den Raum:
„Wenn du Verantwortung hast für deine Mitmenschen, wirst du dann
zuschauen können, wenn dein Volk überwältigt wird? Eher doch wohl
nicht.“ Im Gespräch mit Mariam Lau und Roman Pletter sagt Gauck,
eigentlich wolle China den Frieden: „Sie verdienen mehr, wenn
Frieden ist. Und sie möchten auch gerne den großen Markt in den
Vereinigten Staaten und in Europa nicht verlieren.“ Trotzdem
plädiert er für einen Plan B: „Wenn sie tatsächlich Taiwan
angreifen, dann müssen wir unser Verhalten ändern.“ Deutschland
müsse sich in dem Fall „mit den US-Amerikanern, mit den Japanern,
Australiern, mit den Koreanern verbünden und zusehen, dass wir uns
durch Sanktionen oder was auch immer gegen das imperiale Begehren
Chinas wehren“. Auf die Frage, ob er es bereue, nicht für eine
zweite Amtszeit kandidiert zu haben, sagt der ehemalige
Bundespräsident: „Nein, das bereue ich nicht.“ Gauck meint, nach
seiner Vita sei es schon sehr unwahrscheinlich gewesen, dass er
überhaupt Präsident geworden sei. „Man muss auch sagen: Tschüss,
Leute.“ Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der Veranstaltung Eine
Stunde ZEIT mit Joachim Gauck, die am 19. April in Berlin vor
Publikum stattfand und per Livestream übertragen wurde.
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