Irina Scherbakowa: "Ich glaube nicht an eine Demokratie mit Putin"
Die Historikerin und Germanistin Irina Scherbakowa setzt sich seit
Jahrzehnten unermüdlich für die Demokratisierung der russischen
Gesellschaft und die Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus ein.
Sie ist Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorga
51 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Die Historikerin und Germanistin Irina Scherbakowa setzt sich seit
Jahrzehnten unermüdlich für die Demokratisierung der russischen
Gesellschaft und die Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus ein.
Sie ist Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation
Memorial, die 2021 vom Obersten Gericht in Russland verboten wurde
und am 10. Dezember den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten
hat. Irina Scherbakowa wurde zudem am 4. Dezember mit dem
Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und
Versöhnung von der ZEIT, ZEIT-Stiftung und Marion Dönhoff Stiftung
ausgezeichnet. Die Wirkung der Propaganda in Russland habe sie
unterschätzt, räumt die Menschenrechtlerin im Gespräch mit Anna
Sauerbrey, außenpolitische Koordinatorin der ZEIT, ein: "Der Staat
kann alles machen, was er will." Und: "Unser Regime ist
unberechenbar geworden." Zwar seien viele, darunter auch zahlreiche
junge Menschen, auf die Straße gegangen, aber bislang zu wenige. Es
sei sehr schmerzhaft zu sehen, wie in Russland jeden Tag immer mehr
"Inseln der Freiheit zusammenschrumpfen". Memorial werde sich
jedoch außerhalb Russlands neu gründen und sei unabhängig von der
Liquidierung weiter aktiv. Betrachte man die Geschichte, würden
Diktaturen früher oder später bestraft, so die Historikerin. Für
Russland bedeute dies: "Historisch gesehen gibt es diese Hoffnung."
Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der Veranstaltung „Für
Aufklärung und Gerechtigkeit – Ein Gespräch mit Memorial-Gründerin
Irina Scherbakowa“, die am 5. Dezember im Helmut Schmidt Auditorium
der Bucerius Law School in Hamburg vor Publikum stattfand und per
Livestream übertragen wurde. Weitere Links zur Folge:
Marion-Dönhoff-Preis: Die Verlockung der Hoffnungslosigkeit
Menschenrechtsorganisation Memorial: Die Geschichtskämpferin
Russland: International isoliert
Jahrzehnten unermüdlich für die Demokratisierung der russischen
Gesellschaft und die Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus ein.
Sie ist Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation
Memorial, die 2021 vom Obersten Gericht in Russland verboten wurde
und am 10. Dezember den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten
hat. Irina Scherbakowa wurde zudem am 4. Dezember mit dem
Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und
Versöhnung von der ZEIT, ZEIT-Stiftung und Marion Dönhoff Stiftung
ausgezeichnet. Die Wirkung der Propaganda in Russland habe sie
unterschätzt, räumt die Menschenrechtlerin im Gespräch mit Anna
Sauerbrey, außenpolitische Koordinatorin der ZEIT, ein: "Der Staat
kann alles machen, was er will." Und: "Unser Regime ist
unberechenbar geworden." Zwar seien viele, darunter auch zahlreiche
junge Menschen, auf die Straße gegangen, aber bislang zu wenige. Es
sei sehr schmerzhaft zu sehen, wie in Russland jeden Tag immer mehr
"Inseln der Freiheit zusammenschrumpfen". Memorial werde sich
jedoch außerhalb Russlands neu gründen und sei unabhängig von der
Liquidierung weiter aktiv. Betrachte man die Geschichte, würden
Diktaturen früher oder später bestraft, so die Historikerin. Für
Russland bedeute dies: "Historisch gesehen gibt es diese Hoffnung."
Das Gespräch ist eine Aufzeichnung der Veranstaltung „Für
Aufklärung und Gerechtigkeit – Ein Gespräch mit Memorial-Gründerin
Irina Scherbakowa“, die am 5. Dezember im Helmut Schmidt Auditorium
der Bucerius Law School in Hamburg vor Publikum stattfand und per
Livestream übertragen wurde. Weitere Links zur Folge:
Marion-Dönhoff-Preis: Die Verlockung der Hoffnungslosigkeit
Menschenrechtsorganisation Memorial: Die Geschichtskämpferin
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