Folge 10 - Vom Sport- zum Tec-Taucher?

Folge 10 - Vom Sport- zum Tec-Taucher?

43 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Jan und Martin haben schon häufiger beobachtet, dass man mit
einer technisch angehauchten Ausrüstung am Tauchplatz seltsam von
der Seite angeschaut wird. Es wird automatisch vorausgesetzt,
dass man zwingend tief und lang unterwegs ist. Auch Sophie aus
der Community hat sich gefragt, wo jetzt eigentlich das
“Recreational Diving” oder besser das Sporttauchen aufhört und
das technische Tauchen anfängt. Grund genug, der Sache auf den
Grund zu gehen…


Was sind die Definitionen für technisches Tauchen?


Die Definitionen sind seltsamerweise recht unterschiedlich und in
den Organisationen auch unterschiedlich gelebt. Trotzdem hat man
sofort ein Bild vom Tec-Taucher im Kopf: Doppelgerät auf dem
Rücken, 4 Stages an jeder Körperseite und am besten noch 2
Flaschen im Ponytail hinterhergezogen. Der Scooter hängt lässig
am Wrack. Oder an Eingang der Höhle: Also “Overhead Environment".


Aber ist jetzt Eistauchen schon technisches Tauchen?


TDI hat hierzu mal in einem Handbuch geschrieben, dass
technisches Tauchen alles ist, was jenseits der Sporttauchgrenze
stattfindet: Alles jenseits der Nullgrenze, tiefer als 40 Meter
oder mit mehr als einer Gasmischung. Und natürlich alle
Umgebungen, in denen man nicht einfach auftauchen kann.


Aber wo genau liegt jetzt die Grenze? Ist Eistauchen schon
technisches Tauchen?


Das ist jetzt ein bisschen schwammig. Eistauchen ist zwar auch
eine geschlossene Decke über dem Taucher. Trotzdem wird der Kurs
im normalen Sporttauchen angeboten. Es kommt ein wenig darauf an,
wie das Eistauchen betrieben wird: Sofern ich an einer
Sicherheitsleine angehängt bin und mich die anderen Taucher aus
dem Wasser ziehen können, muss ich keine Probleme unter Wasser
lösen und der Ausstieg entspricht einem Notaufstieg (zumindest
aus zeitlicher Perspektive). Wenn ich allerdings an einer
verlegten Leine tauche oder diese evtl. selber ziehe, dann muss
ich den Weg aus dem Wasser alleine finden können. Ich bin also
zur Problemlösung unter Wasser gezwungen.


Eine ähnliche Grenze ist das Self-Reliant Tauchen: Auch hier ist
man gezwungen, Probleme unter Wasser zu lösen und größere
Reserven einzuplanen. Das sind Überlegungen, welche klassisch im
technischen Tauchen angewendet werden.


Welche Definition haben wir für uns gefunden?


Wir persönlich, unabhängig von der Meinung anderer Verbände,
ziehen die Grenze zum technischen Tauchen dort, wo man gezwungen
ist, Probleme jeglicher Natur unter Wasser zu lösen. Das kann
aufgrund einer Höhlen- oder Wracksituation der Fall sein. Auch
obligatorische Dekostops stellen ein Hindernis nach oben dar.
Ebenso Bootsverkehr über den eigenen Köpfen, der ein Auftauchen
verkompliziert…


Zusammengefasst:


Der Übergang ist fließend und es gibt eine Grauzone. Die
Definitionen sind nicht einheitlich.


Auch mit technischem Brevet fühlt man sich nicht plötzlich völlig
anders.


Nicht auf andere Taucher herabschauen, sondern chillen.


Was das technische Tauchen ein wenig vereint, ist die
Bereitschaft, sich detaillierter mit den Hintergründen zu
beschäftigen und seine Skills zu üben.


Man kann sich langsam in das technische Tauchen herantasten und
muss nichts überstürzen.


Sucht euch Buddies mit einem ähnlichen Mindset, die eure Grenzen
akzeptieren. Also einfach coole Leute ;-)





Die gesamten Shownotes gibt's auf
https://dekozeit.divingfor.fun/10-vom-sport-zum-tec-taucher/

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