Folge 6 - Mehr Gas: Doppelgerät oder Sidemount?

Folge 6 - Mehr Gas: Doppelgerät oder Sidemount?

24 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Wenn die Tauchgänge länger und tiefer werden, stellt sich die
Frage: Wo bringt man das ganze Gas dafür unter? Die zwei
häufigsten Varianten, die man am Tauchplatz sieht, sind
Doppelgeräte und Sidemount-Konfigurationen. Was sind aber die
Vor- und Nachteile dieser Konfigurationen?


Was ist ein Doppelgerät?


Beim Doppelgerät handelt es sich üblicherweise um zwei Zylinder,
die über ein sogenanntes Brückenventil miteinander zu einem
grossen Gasvorrat verbunden und mit zwei getrennten Atemreglern
genutzt werden. Sollte es zu einem Problem mit der Gasversorgung
kommen, so können die einzelnen Atemregler und die Verbindung
zwischen den beiden Zylindern jeweils einzeln geschlossen und so
die Gasversorgung trotzdem weiter sichergestellt werden.


Was ist Sidemount?


Bei Sidemount werden auch zwei separate Zylinder mit je einem
Atemregler getaucht, diese werden jedoch seitlich am Körper des
Tauchers angebracht. Sollte es ein Problem mit der Gasversorgung
kommen, kann auf den anderen Zylinder gewechselt werden falls
nötig.


Wie entstanden die beiden Varianten?


GUE, die Global Underwater Explorers, haben mit ihrem Waikiki
Karst Plain Project zur Erforschung der Karsthöhlen in Florida in
den 90er Jahren das Tauchen in einer standardisierten Ausrüstung
mit Doppelgerät populär gemacht.


Sidemount dagegen hat seine Ursprünge in den 60er Jahren beim
Höhlentauchen in Großbritannien. In den letzten Jahren wurde
Sidemount aber auch für technisches Tauchen im offenen Wasser und
sogar im Sporttauchen zunehmend beliebter.


Wie sieht eine Doppelgerät-Konfiguration aus?


Backplate aus Aluminium, Stahl oder Karbon

Gurtzeug (Harness) mit D-Ringen

Flaschen mit Schellen zusammengehalten und mit der Backplate
verschraubt

Brückenventil mit zwei Atemreglern und einem Ventil, um beide
Flaschen zu trennen

Blei als P- oder V-Blei an der Backplate bzw. zwischen
Flaschen und Backplate



Wie sieht eine Sidemount-Konfiguration aus?


Wing mit Gurtzeug (Harness) und D-Ringen

Je ein Atemregler pro Flasche, Schläuche mit Gummibändern an
den Flaschen verstaut

Jede Flasche hat mindestens einen Boltsnap, um sie an
D-Ringen zu befestigen

Am Harness sitzen etwa auf Achselhöhe jeweils Möglichkeiten,
um die Flaschen einhängen (z.B. D-Ringe oder elastische Bänder)

Blei wird am Gurtzeug oder in Taschen am Rücken befestigt



Wie funktioniert das mit Stageflaschen?


Das wird bei beiden im Prinzip ähnlich gehandhabt.

Beim Doppelgerät clippt man die Stages vorn an den D-Ringen
ein oder befestigt sie an einer Leine hinter sich

Beim Sidemount werden die Stages unter oder über den
Hauptflaschen befestigt oder ebenfalls an eine Leine genommen



Was ist ein Valve-Drill?


Damit man im Fall eines Problems mit der Gasversorgung das Gas
schnell sichern kann, gibt es den “Valve-Drill”. Hierbei wird
simuliert, dass ein Atemregler oder ein Dichtungsring an einer
Flasche ein Problem hat. Dann muss das Problem isoliert und die
Gasversorgung sichergestellt werden. Diese Prozedur sieht bei
Sidemount und Doppelgerät recht unterschiedlich aus.


Was von beidem ist besser?


Beides sind Konfigurationen, die mit redundanter Gasversorgung
und größeren Gasvolumen das Tauchen erleichtern und die
Möglichkeiten erweitern. Beide Varianten benötigen aber Training
und Übung, um sie gut und sicher zu beherrschen.


Sidemount profitiert von großer Flexibilität und Freiheit bei der
Konfiguration und den Einstellmöglichkeiten, ist dafür in der
Handhabung und dem Setup ein bisschen komplexer. Doppelgeräte
bieten den Komfort von größtenteils standardisierten
Konfigurationen und lassen sich schnell und einfach vorbereiten
und einsetzen.

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