Smartwatch versaut den Sport

Smartwatch versaut den Sport

5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Hier ist eine kleine Geschichte darüber, wie Smartwatches meinen
Sport beeinflusst und schließlich auch beeinträchtigt haben.


Einmal Smartwatch-Junkie und wieder zurück zum eigenen
Körpergefühl.


Als frisch gebackenes Mitglied in einem Fitnessstudio - ohne
Ahnung von Training - hat mich vor allem das Laufband angezogen.
Die ersten Wochen habe ich mich auf dem Laufband extrem
angestrengt, ohne Rücksicht auf meinen Körper zu nehmen. Dies
führte dazu, dass ich in ein Übertraining geriet und meine
Leistung nachließ. Erst als ich zufällig in den Besitz einer
Pulsuhr kam, erkannte ich meinen Fehler. Endlich konnte ich die
Trainingsintensität steuern und mich vor Überbeanspruchung
schützen. Mein Training wurde besser überwacht, und ich verfolgte
meine Wochenkilometer in einem Dashboard. Nun war ich motiviert,
persönliche Rekorde zu brechen, jedoch mit sinnvoller Kontrolle
und Steuerung.


Doch dann kam der Wendepunkt. Ich vergaß meine Pulsuhr, als ich
mich mit einem Arbeitskollegen zum Laufen verabredet hatte. 
Es war frustrierend, nicht zu wissen, wie hoch mein Puls war, und
der Lauf wurde nicht ordentlich erfasst. Die ganze Zeit über
beschäftigte mich der Gedanke, wie ich die Daten nachtragen
könnte, doch die Statistik würde dadurch nie mehr vollständig
sein. Eigentlich hat nur eine Uhr an meinem Handgelenk gefehlt,
aber es kam mir vor, als wäre jegliche Essenz des Laufens mit ihr
entfernt worden. Absurd.


Trotzdem habe ich die Lektion nicht gelernt und Jahre später bin
ich auf eine Smartwatch umgestiegen. Eine der ersten auf dem
deutschen Markt. Sofort war ich wieder gefangen in dem Drang,
täglich meine Aktivitätskreise zu schließen. Der Fokus lag nun
nicht mehr auf der Bewegung selbst, sondern darauf, dass alles
von der Smartwatch erfasst wurde. Wenn der Akku nach dem
Morgenlauf leer war, verfiel ich während des Aufladens in
Aktivität. Warum auch bewegen, wenn es sowieso nicht gemessen
wird? Absurd.


Selbst beim Toben mit meinen Kindern im Schwimmbad fühlte sich
nicht richtig an, weil die Smartwatch nicht wasserdicht war und
die Aktivitäten nicht erfasste. Mein Körpergefühl und das
Vergnügen an der Bewegung rückten immer mehr in den Hintergrund.
Es dauerte eine Weile, aber schließlich wurde mir klar, dass ich
meine Fitness und Gesundheit nicht länger von einer Smartwatch
abhängig machen möchte. Heute bin ich mit meinem Körpergefühl
wieder verbunden und genieße die Bewegung, ohne den ständigen
Zwang, sie messen oder überwachen zu müssen. Meine Bewegung
ist aus Freude und Selbstachtung entstanden, und genau das
wünsche ich auch für dich! Lass dich nicht von Technologie
beherrschen, sondern höre auf deinen Körper und bewege dich aus
Liebe zur Bewegung selbst.

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