Bonus: Warum können Bauern so schwer mit Naturschützern, Wolfgang Schweiger?
Mir hat noch nie jemand so schlüssig erklärt, warum der öffentliche
Diskurs zwischen Bauern und Naturschützern so mühsam ist - und
Medien dabei so eine fragwürdige Rolle spielen. Wer eine
nachhaltigere Welt bauen möchte muss miteinander reden können.
Wolf
45 Minuten
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Beschreibung
vor 9 Monaten
Mir hat noch nie jemand so schlüssig erklärt, warum der
öffentliche Diskurs zwischen Bauern und Naturschützern so mühsam
ist - und Medien dabei so eine fragwürdige Rolle spielen. Wer
eine nachhaltigere Welt bauen möchte muss miteinander reden
können. Wolfgang Schweiger erklärt, wie wir das besser
hinbekommen.
In der Folge zu hören:
Wolfgang Schweiger, Professor für Kommunikationswissenschaft
an der Universität Hohenheim
Die Kern-Aussagen:
Der Diskurs zwischen Landwirtschaft und Umwelt-/Klimaschutz ist
extrem polarisiert. Beide Seiten fühlen sich unverstanden und haben
sehr unterschiedliche Naturbilder und Interessen.Landwirte fühlen
sich durch immer mehr Bürokratie, Auflagen und Kontrollen in ihrer
Arbeit beeinträchtigt und in ihrer Selbstständigkeit beschnitten.
Ihr Selbstbewusstsein und ihre Wertschätzung sinken.Umwelt- und
Klimaschützer müssen Themen emotionalisieren und zuspitzen, um
öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihre Forderungen erscheinen
Bauern realitätsfern.Landwirte haben oft jahrelange Erfahrung mit
ihrem Boden. Verallgemeinerte wissenschaftliche Empfehlungen für
Umweltschutz passen nicht immer zur konkreten Situation vor
Ort.Medien berichten eher negativ über Landwirtschaft und positiv
über Umweltschutz. Journalisten und Umweltschützer haben ähnliche
akademische Milieus.Für ausgewogenere Berichterstattung müssen
Journalisten alle Seiten anhören, sich informieren und mit mehr
Akteuren in Kontakt kommen.In nicht-öffentlichen Gesprächen und
Kommissionen finden die Gruppen eher zu Kompromissen. Sobald
Öffentlichkeit hinzukommt, verhärten sich die Fronten
wieder.Vereinbarte Kompromisse aus Kommissionen werden oft nicht
politisch umgesetzt, was Frust erzeugt.Die Gruppen müssen
öffentlich ihre Interessenvertretung betreiben dürfen. Eine Lösung
ist mehr Verständnis für die jeweils andere Position.Medien müssen
ihre Moderationsrolle verbessern, öfter Kontakt zu Landwirten
aufnehmen und ausgewogener berichten.
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Vermarktung: Missing Link
Ton: Audio Funnel
Grafiken: Florian Halbmayr
Musik: Broke for free – Melt
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