Volker M. Heins/Frank Wolff (2023): Hinter Mauern.

Volker M. Heins/Frank Wolff (2023): Hinter Mauern.

Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft
17 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten
Europa befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen dem Wunsch
nach globaler Anziehungskraft und der Furcht vor Zuwanderung. Dabei
ist Europa nicht nur ein Ort, sondern auch ein universelles
Versprechen u.a. mit dem Ziel Frieden. Ursprünglich sollte
Freizügigkeit zur Erreichung dieses Friedens beitragen. Mit der
Schaffung des Schengen-Abkommens wurde dann auch die Idee
europäischer Außengrenzen konzipiert, die heute hauptsächlich der
Abwehr von Migration im Namen der Sicherheit dienen. Die Idee von
„sicheren Außengrenzen“ verdrängt zunehmend die Vision eines
weltoffenen Europas. Es braucht Alternativen; ein Lösungsvorschlag
besteht in der „Demokratisierung der Grenzen“, ohne ihre
Abschaffung. „Triggerpunkte“ zeigt: In Deutschland ist das bislang
nur bedingt der Fall. Die Autoren untersuchen vier zentrale
Ungleichheitsarenen: Oben-Unten (Sozioökonomie), Innen-Außen
(Nationenzugehörigkeit), Wir-Sie (Identitätsdebatte), Heute-Morgen
(Klimadiskussion). Der Befund: In allen Bereichen lässt sich keine
klare Polarisierung feststellen, vielmehr besteht ein Grundkonsens
in der Mitte der Gesellschaft. Doch es gibt auch Triggerpunkte auf
die Menschen besonders heftig und emotional reagieren und an denen
sich Konflikte schnell intensivieren können. Ein wichtiger,
empirisch fundierter Beitrag zum politischen Diskurs in
Deutschland, von uns ausgezeichnet mit dem Preis "Das Politische
Buch“ 2023.

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