Alexander Bogner (2021): Die Epistemisierung des Politischen

Alexander Bogner (2021): Die Epistemisierung des Politischen

Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet
17 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
(Experten-)Wissen ist zur zentralen Ressource spätmoderner
Gesellschaften geworden. Wissen und Expertise rücken in den
Vordergrund und Evidenz spielt eine zentrale Rolle. Bogner
beschreibt, dass „in der Politik wissenschaftliche Expertise als
zentrale Legitimationsressource geschätzt wird, und entsprechend
(Experten-)Wissen die höchste Entscheidungsinstanz in vielen
politischen Kontroversen geworden ist“. Das Vertrauen in die Macht
des Wissens kann demokratiepolitische Folgen haben. Politische
Krisen und Konflikte werden als epistemische Probleme verstanden,
bei denen es einzig um die Frage von Wissen und Expertise geht.
Bogner bezeichnet dies als Epistemokratie. Es wird davon
ausgegangen, dass politische Probleme erst lösbar sind, wenn sie
als Wissensprobleme formuliert werden. Alexander Bogner sieht die
soziale Demokratie durch die Epistemisierung des Politischen
gefährdet. Eine zu starke Fokussierung auf Wissensfragen bei
politischen Auseinandersetzungen, wie zu den Corona-Maßnahmen, dem
Klimawandel oder der Impfdebatte, führen dazu, dass normative
Aspekte und Werte aus dem Blick verloren gehen und das eigentliche
Grundproblem unberührt bleibt.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: