Paul Klee - hungriges Mädchen, 1939
Das Mädchen als zähnefletschende Bestie mit weit aufgerissenen
Augen. Nichts kann das Mädchen ruhig stellen, ausser das Stillen
seines Verlangens. Klee verschafft der verborgenen Psyche Ausdruck.
3 Minuten
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Lassen Sie sich unsere Werke von Paul Klee auf informative und unterhaltsame Art näherbringen. Die Inhalte der Podcasts bieten den HörerInnen klassiche Werkbeschreibungen und Hintergrundinformationen zu ausgewählten Exponaten von Paul Klee.
Beschreibung
vor 7 Jahren
Paul Klees «hungrigem Mädchen» von 1939 möchte man nicht nachts in
einer dunklen Gasse begegnen. Er zeigt das Mädchen als
zähnefletschende Bestie mit weit aufgerissenen Augen. Von einem
menschlichen Wesen, oder gar von einem niedlichen Mädchen, ist
nichts geblieben. Ihre gesamte Erscheinung ist animalisch bis zu
den kleinen Strichen, die Klee für die Darstellung der Pupillen
verwendet. Vor allem im späten Schaffen widmet sich Klee ausgiebig
allem Menschlichen. Besonders interessieren ihn die
unterschiedlichsten Charakterzüge, Begierden und Triebe des
Menschen vom Kind bis zum Greis. So zeigt Klee in dieser
Darstellung nicht etwa ein ausgesprochen hässliches Mädchen.
Vielmehr wird das Mädchen erst zur hässlichen, animalischen Bestie,
weil es halt hungrig ist. Nichts kann das Mädchen ruhig stellen,
ausser das Stillen seines Verlangens. Klee verschafft der
verborgenen Psyche Ausdruck.Er hat das Bild in seiner
Lieblingstechnik der letzten Schaffensjahre gemalt: Kleisterfarbe.
Den Kleister dazu stellt er selber her und mischt Farbpigmente
hinzu. Beim «hungrigen Mädchen» verwendet Klee nur wenig
Pigmentpulver. Die Farbe bleibt so bis zu einem gewissen Grad
transparent und es entstehen feine Bläschen, die auch heute noch
sichtbar sind. Er beschränkt sich auf die Farben Blau, Rot, Grün
und auf Schwarz, die er flächig, in kräftigen Pinselstrichen
aufträgt. Auch die Unterzeichnung bleibt durch die Transparenz der
Farbe sichtbar. An einigen Stellen im unteren Bildteil und bei den
Zähnen verwendet Klee das Weiss des Blattes als Gestaltungsmittel.
Man erkennt gut, dass Klee sich in der endgültigen Ausführung nicht
ganz an die Vorgaben der Unterzeichnung gehalten hat. So sind ein
weiteres Augenpaar und Nasenlöcher links neben dem linken
ausgeführten Auge deutlich zu sehen. Neben dem rechten Auge ist
zudem noch ein Ohr ausgeführt, das Klee ebenfalls weglässt.
einer dunklen Gasse begegnen. Er zeigt das Mädchen als
zähnefletschende Bestie mit weit aufgerissenen Augen. Von einem
menschlichen Wesen, oder gar von einem niedlichen Mädchen, ist
nichts geblieben. Ihre gesamte Erscheinung ist animalisch bis zu
den kleinen Strichen, die Klee für die Darstellung der Pupillen
verwendet. Vor allem im späten Schaffen widmet sich Klee ausgiebig
allem Menschlichen. Besonders interessieren ihn die
unterschiedlichsten Charakterzüge, Begierden und Triebe des
Menschen vom Kind bis zum Greis. So zeigt Klee in dieser
Darstellung nicht etwa ein ausgesprochen hässliches Mädchen.
Vielmehr wird das Mädchen erst zur hässlichen, animalischen Bestie,
weil es halt hungrig ist. Nichts kann das Mädchen ruhig stellen,
ausser das Stillen seines Verlangens. Klee verschafft der
verborgenen Psyche Ausdruck.Er hat das Bild in seiner
Lieblingstechnik der letzten Schaffensjahre gemalt: Kleisterfarbe.
Den Kleister dazu stellt er selber her und mischt Farbpigmente
hinzu. Beim «hungrigen Mädchen» verwendet Klee nur wenig
Pigmentpulver. Die Farbe bleibt so bis zu einem gewissen Grad
transparent und es entstehen feine Bläschen, die auch heute noch
sichtbar sind. Er beschränkt sich auf die Farben Blau, Rot, Grün
und auf Schwarz, die er flächig, in kräftigen Pinselstrichen
aufträgt. Auch die Unterzeichnung bleibt durch die Transparenz der
Farbe sichtbar. An einigen Stellen im unteren Bildteil und bei den
Zähnen verwendet Klee das Weiss des Blattes als Gestaltungsmittel.
Man erkennt gut, dass Klee sich in der endgültigen Ausführung nicht
ganz an die Vorgaben der Unterzeichnung gehalten hat. So sind ein
weiteres Augenpaar und Nasenlöcher links neben dem linken
ausgeführten Auge deutlich zu sehen. Neben dem rechten Auge ist
zudem noch ein Ohr ausgeführt, das Klee ebenfalls weglässt.
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