Paul Klee - Puppen theater, 1923
Im Aquarell «Puppen theater» wird das Theater zu einer imaginären
Bühne der Kindheit. Das Blatt birgt Abgründe, die man auf den
ersten Blick nicht vermutet.
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Lassen Sie sich unsere Werke von Paul Klee auf informative und unterhaltsame Art näherbringen. Die Inhalte der Podcasts bieten den HörerInnen klassiche Werkbeschreibungen und Hintergrundinformationen zu ausgewählten Exponaten von Paul Klee.
Beschreibung
vor 7 Jahren
Wie Picasso suchte auch Klee nach einfachen, modernen
Ausdrucksmitteln. Anders als Picasso, der vom magischen Reiz
«primitiver» Skulptur beeindruckt war, entdeckte Klee die Uranfänge
von Kunst in seinen eigenen Kinderzeichnungen. Anfänglich tastete
er sich vorsichtig an eine Reduktion der Form heran. In späteren
Jahren entwickelte er die absichtsvolle Unbeholfenheit zu seiner
spezifischen Ausdrucksform. Im Aquarell «Puppen theater» wird das
Theater zu einer imaginären Bühne der Kindheit. Das Blatt birgt
Abgründe, die man auf den ersten Blick nicht vermutet: Die
bänderartig gegliederten, buntfarbigen Figuren treten als
leuchtendes Negativ aus dem dunklen Grund hervor, bleiben aber in
diesen zugleich wie eingeschrieben. Die Puppe am Boden wirkt wie
achtlos liegen gelassen, das kleine Einhorn rechts schreitet stur
voran. Der Ambivalenz der Bildaussage entspricht die technische
Bearbeitung des Werks: Es ist zusammengesetzt aus zwei
Einzelteilen, deren Aussparung Paul Klee mit schwarzer
Aquarellfarbe retuschiert hat; das untere Teilstück ist das
Fragment des Blattes «Stilleben {{mit d. Würfel.}}», das Klee unter
der nächstfolgenden Werknummer 1923, 22, in seinen Œuvrekatalog
eintrug. So betrachtet, wird das Puppentheater zur doppelbödigen
Bühne mit einer vegetativen «Unterwelt».
Ausdrucksmitteln. Anders als Picasso, der vom magischen Reiz
«primitiver» Skulptur beeindruckt war, entdeckte Klee die Uranfänge
von Kunst in seinen eigenen Kinderzeichnungen. Anfänglich tastete
er sich vorsichtig an eine Reduktion der Form heran. In späteren
Jahren entwickelte er die absichtsvolle Unbeholfenheit zu seiner
spezifischen Ausdrucksform. Im Aquarell «Puppen theater» wird das
Theater zu einer imaginären Bühne der Kindheit. Das Blatt birgt
Abgründe, die man auf den ersten Blick nicht vermutet: Die
bänderartig gegliederten, buntfarbigen Figuren treten als
leuchtendes Negativ aus dem dunklen Grund hervor, bleiben aber in
diesen zugleich wie eingeschrieben. Die Puppe am Boden wirkt wie
achtlos liegen gelassen, das kleine Einhorn rechts schreitet stur
voran. Der Ambivalenz der Bildaussage entspricht die technische
Bearbeitung des Werks: Es ist zusammengesetzt aus zwei
Einzelteilen, deren Aussparung Paul Klee mit schwarzer
Aquarellfarbe retuschiert hat; das untere Teilstück ist das
Fragment des Blattes «Stilleben {{mit d. Würfel.}}», das Klee unter
der nächstfolgenden Werknummer 1923, 22, in seinen Œuvrekatalog
eintrug. So betrachtet, wird das Puppentheater zur doppelbödigen
Bühne mit einer vegetativen «Unterwelt».
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