Paul Klee - Kosmische Flora, 1923

Paul Klee - Kosmische Flora, 1923

Natur, Wachstum und Pflanzen im Allgemeinen sind ein Kernthema im Denken und künstlerischen Wirken von Klee.
3 Minuten
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Lassen Sie sich unsere Werke von Paul Klee auf informative und unterhaltsame Art näherbringen. Die Inhalte der Podcasts bieten den HörerInnen klassiche Werkbeschreibungen und Hintergrundinformationen zu ausgewählten Exponaten von Paul Klee.

Beschreibung

vor 7 Jahren
Darstellungen der Natur finden sich in Paul Klees Schaffen von
seinen ersten Zeichnungen in den Skizzenbüchern der Jugendjahre bis
zu seinem letzten Lebensjahr. Natur, Wachstum und Pflanzen im
Allgemeinen sind ein Kernthema im Denken und künstlerischen Wirken
von Klee. Im Aufsatz «Wege des Naturstudiums» bringt Klee 1925
seine Gedanken zur Natur auf den Punkt: «Die Zwiesprache mit der
Natur bleibt für den Künstler conditio sine qua non. Der Künstler
ist Mensch, selber Natur und ein Stück Natur im Raume der Natur.»
Demgemäss ist für Klee die Auseinandersetzung mit der Natur eine
Grundlage allen künstlerischen Schaffens. Die Natur und ihre
Erscheinungen sind nicht nur als Motive für ihn elementar, sondern
gehen weitaus tiefer in sein künstlerisches Denken. Die Natur oder
Teile der Natur sowie ihr Wachstum und ihre Gliederung sind für ihn
Vorbilder für die Gestaltung. Wie aus einem Samenkorn ein Stiel,
dann Blätter und eine Blüte entstehen, so bildet sich aus der
Bewegung eines Punktes eine Linie und schliesslich eine Form. Im
erwähnten Aufsatz schreibt Klee: «Der Gegenstand erweitert sich
über seine Erscheinung hinaus durch unser Wissen um sein Inneres.
Durch das Wissen, dass das Ding mehr ist, als seine Aussenseite zu
erkennen gibt.» Laut Klee bestimmt das Innere eines Gegenstandes
seine äussere Form.Derartige wesentliche Gedanken fliessen in Klees
Schaffen ein. Hier variiert er das Thema jedoch frei, offen und
vielfältig. Mit «Kosmische Flora» von 1923 malt Klee eine Art
Garten mit verschiedenen Beeten, die im unteren Teil von
eigenartigen Pflanzen bewachsen sind. Sie erinnern an
fleischfressende Pflanzen und sind durchwegs auf Stiel und Blüte
reduziert. Der obere Teil des Aquarells ist noch abstrakter. Hier
dominieren geometrische Formen und Zeichen und nur wenige Pflanzen
sind erkennbar. Die Pflanzen sind «botanische Akteure» auf einer
Gartenbühne. Gestaltet hat Klee das Bild mit mannigfaltigen
Schraffuren von feinsten Pinselstrichen in aufwändiger
Kleinstarbeit. Wie er auf dem Karton vermerkt, hat Klee dieses Werk
im Oktober 1928 seiner Frau Lily geschenkt und es gleichzeitig der
Sonderklasse zugeordnet.

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