Paul Klee - vergesslicher Engel, 1939

Paul Klee - vergesslicher Engel, 1939

Mit wenigen Bleistiftlinien zeichnet Paul Klee 1939 diesen «vergesslichen Engel». Es ist eine von über 35 Engelsdarstellungen aus den letzten Lebens- und Schaffensjahren des Künstlers.
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Lassen Sie sich unsere Werke von Paul Klee auf informative und unterhaltsame Art näherbringen. Die Inhalte der Podcasts bieten den HörerInnen klassiche Werkbeschreibungen und Hintergrundinformationen zu ausgewählten Exponaten von Paul Klee.

Beschreibung

vor 7 Jahren
Mit wenigen Bleistiftlinien zeichnet Paul Klee 1939 diesen
«vergesslichen Engel». Es ist eine von über 35 Engelsdarstellungen
aus den letzten Lebens- und Schaffensjahren des Künstlers. In ihrem
Aussehen entsprechen sie durchaus unseren traditionellen
Vorstellungen von sanften, geflügelten Wesen, auch wenn Klee die
Flügel auf spitz zulaufende Formen reduziert und die Wesen auch mal
hässlich sein lässt. Klees Engel sind aber keine Lichtgestalten
oder christlich-himmlische Wesen wie sie die Kunstgeschichte seit
Jahrhunderten oder Jahrtausenden kennt. Vielmehr sind seine Engel
etwas mehr bei uns als in einer himmlischen Sphäre, irgendwo in
einer Zwischenwelt. Sie sind menschlich geworden und Klee benutzt
sie wohl eher, um auf all die menschlichen Stimmungen, Charaktere
und Eigenheiten zu verweisen. Unsere guten Seiten spricht Klee
genauso an wie unsere Mängel. Oft haben die Engel etwas
Kindlich-Unschuldiges an sich, sind noch nicht ganz fertig oder
sind noch in Ausbildung. Wo diese Ausbildung und Entwicklung
hinführt, lässt Klee offen. In seiner Bildnerischen
Gestaltungslehre erwähnt Klee einmal: «Der Mensch ist nicht fertig.
Man muss in Entwicklung bleiben, offen sein, auch im Leben
gehobenes Kind, Kind der Schöpfung, des Schöpfers.»Der
«vergessliche Engel» ist einer der ausdrucksstärksten und
zauberhaftesten Engel aus dem Schaffen von Klee. Mit drei Linien
zeichnet er das Gesicht des Engels, das heisst seine geschlossenen
oder schamvoll nach unten gerichteten Augen und seinen kleinen
Mund. Mehr braucht Klee nicht, um dem Engel einen sanften,
zärtlichen Ausdruck zu verleihen. Seine Hände sind gefaltet, als
würde er sie ganz verlegen aneinander reiben.

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