Quinn Slobodian (2019): Globalisten
Das Ende der Imperien und die Geburt des Neoliberalismus
18 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Der Neoliberalismus ist mehr ist als das Schlagwort vom „Primat der
Ökonomie“. Er ist der Versuch, den Primat sowohl theoretisch zu
begründen als auch ihn institutionell durchzusetzen. Wer sich
substanziell mit neoliberalen Argumenten auseinandersetzen möchte,
findet in Slobodians Buch, das die zu Unrecht vernachlässigte
Genfer Schule des Neoliberalismus in den Mittelpunkt rückt, eine
reiche Quelle. Quinn Slobodians Studie über die Ideen- und
Institutionengeschichte des Neoliberalismus rückt die Protagonisten
der „Genfer Schule“ in den Vordergrund: Ludwig von Mises
(1881-1973), Wilhelm Röpke (1899-1966) und vor allem Friedrich
Hayek (1899-1992). Damit schließt er eine Lücke in der historischen
Forschung zum Neoliberalismus, die sich bisher stärker auf die
US-amerikanischen Denkschulen um Milton Friedman und James M.
Buchanan konzentriert hat. Der Neoliberalismus, zumindest in der
hier in den Fokus gestellten europäischen Variante, bedeutet den
exakten Gegenentwurf zur Sozialen Demokratie. Die Theoriebildung
des Neoliberalismus stellt sich dar als permanenter Abwehrkampf
gegen die vermeintlichen Anmaßungen gewerkschaftlicher
Interessenvertretungen, gemeinwohlorientierter Regierungsprogramme,
gegen die Dekolonisierung des globalen Südens, gegen die
Forderungen nach staatlichen Regulierungen der Finanzmärkte, kurz:
gegen alle Formen einer auf sozialen Ausgleich bedachten Politik.
Und wegen der neoliberalen Einflüsse auf europäische und globale
Institutionen erlaubt die Lektüre von Slobodians Buch auch eine
differenziertere Auseinandersetzung mit pauschalen Vorwürfen etwa
in Richtung EU, sie sei nichts weiter als ein supranationaler Agent
des Neoliberalismus.
Ökonomie“. Er ist der Versuch, den Primat sowohl theoretisch zu
begründen als auch ihn institutionell durchzusetzen. Wer sich
substanziell mit neoliberalen Argumenten auseinandersetzen möchte,
findet in Slobodians Buch, das die zu Unrecht vernachlässigte
Genfer Schule des Neoliberalismus in den Mittelpunkt rückt, eine
reiche Quelle. Quinn Slobodians Studie über die Ideen- und
Institutionengeschichte des Neoliberalismus rückt die Protagonisten
der „Genfer Schule“ in den Vordergrund: Ludwig von Mises
(1881-1973), Wilhelm Röpke (1899-1966) und vor allem Friedrich
Hayek (1899-1992). Damit schließt er eine Lücke in der historischen
Forschung zum Neoliberalismus, die sich bisher stärker auf die
US-amerikanischen Denkschulen um Milton Friedman und James M.
Buchanan konzentriert hat. Der Neoliberalismus, zumindest in der
hier in den Fokus gestellten europäischen Variante, bedeutet den
exakten Gegenentwurf zur Sozialen Demokratie. Die Theoriebildung
des Neoliberalismus stellt sich dar als permanenter Abwehrkampf
gegen die vermeintlichen Anmaßungen gewerkschaftlicher
Interessenvertretungen, gemeinwohlorientierter Regierungsprogramme,
gegen die Dekolonisierung des globalen Südens, gegen die
Forderungen nach staatlichen Regulierungen der Finanzmärkte, kurz:
gegen alle Formen einer auf sozialen Ausgleich bedachten Politik.
Und wegen der neoliberalen Einflüsse auf europäische und globale
Institutionen erlaubt die Lektüre von Slobodians Buch auch eine
differenziertere Auseinandersetzung mit pauschalen Vorwürfen etwa
in Richtung EU, sie sei nichts weiter als ein supranationaler Agent
des Neoliberalismus.
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