Beschreibung

vor 3 Jahren
++ Triggerwarnung: diese Folge thematisiert geschlechtsbezogene
Gewalt ++ In der 11. Folge „Justitias Töchter – Der Podcast zu
feministischer Rechtspolitik“ geht es um die drastischste
Artikulation von Gewalt gegen Frauen: Femizide. Tötungen von
Frauen, weil sie Frauen sind, wird noch nicht ausreichend begegnet.
Besonders häufiger Fall von Femiziden sind sog. Trennungstötungen.
Diese werden in Medien und im juristischen Diskurs häufig noch
verharmlost. Dabei treten hier patriarchale Strukturen in tödlicher
Gestalt zutage. Die Juristinnen und Podcast-Hosts Selma Gather und
Dr. Dana-Sophia Valentiner sprechen mit Dr. Leonie Steinl, LL.M.,
Vorsitzende der Kommission Strafrecht des Deutschen
Juristinnenbundes e.V. (djb) über Defizite bei der Rechtsanwendung
und die dringend nötige Stärkung der Prävention zur Verhinderung
von z.B. Trennungstötungen. Neben bagatellisierender
Berichterstattung durch die Medien geht es auch um die Rolle der
Rechtsprechung insbesondere bei der Auslegung des Mordmerkmals
„niedrige Beweggründe“. Aber auch Lösungsmöglichkeiten auf
Gesetzgebungsseite werden thematisiert: Braucht es einen eigenen
Straftatbestand „Femizid“? Ist die Istanbul-Konvention gegen Gewalt
gegen Frauen und häusliche Gewalt hinreichend umgesetzt? Wie kann
gesamtgesellschaftlich für patriarchale Gewalt sensibilisiert
werden? Zu letztgenanntem mag diese Folge einen Beitrag leisten:
Wie immer werden die komplexen rechtlichen Aspekte auch für
Nichtjurist*innen verständlich aufbereitet. In den feministischen
Fundstücken werden zwei Texte der ersten (und bisher einzigen)
Bundesverfassungsgerichtspräsidentin Prof. Dr. Jutta Limbach
vorgestellt, in denen sie fragte: „Wie männlich ist die
Rechtswissenschaft?“. Daneben wird eine echte Klassikerin
empfohlen: „Die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ von
Olympe de Gouges, welche übersetzt und eingebettet in eine
historische Darstellung 2018 von Gisela Bock herausgegeben wurde.
Ein Porträt der Autor*in Hengameh Yaghoobifarah von Mareike
Nieberding im SZ Magazin 4/21 lädt außerdem dazu ein, kritisch über
die aktuelle Diskussion um Identitätspolitik zu sprechen.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

Lorli
München
15
15
:
: