Up Your Voice Game! Besser präsentieren (und podcasten) mit OrEiDiWi
17 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
#21 |
Wo werden wichtige Entscheide gefällt? Oft in Meetings,
aufgrund von Präsentationen. Wie informiere ich klar auf dem
mündlichen Kanal? Auch für alle Podcaster eine wichtige
Frage.
Wir haben in der Schule gelernt, Texte zu schreiben. Wir hörten
Ratschläge wie:
“Du musst möglichst viele unterschiedliche Wörter benutzen!”
oder
“Packt möglichst viele Informationen in einen Satz!”
Das mag für Texte gelten, ist aber Gift beim Informieren mit der
Stimme. Hier sind vier Prinzipien, die Euch beim Präsentieren
verständlicher machen: OrEiDiWi.
1. Prinzip: ORIENTIERT regelmässig
Wer einen Text liest, hat ein Inhaltsverzeichnis. Wer eine
Präsentation hört, ist der sprechenden Person “ausgeliefert”.
Seid Euch dieser Verantwortung bewusst.
Wählt eine einfache Struktur, im Optimalfall mit drei
Abschnitten.
Erklärt zu Beginn, wie der Vortrag (oder die Podcast-Folge)
gegliedert ist.
Gebt zwischendurch Hinweise (sog. Signposts), was schon war
und was noch kommt.
2. Prinzip: Sprecht EINFACH
Als Lesende könnt Ihr Fremdwörter nachschlagen und komplexe Sätze
doppelt lesen. Beim Vortrag hingegen müsst Ihr Eure Begriffe
sorgfältig auswählen, die Sätze einfach halten.
Wenn Ihr spontan formuliert, gelingt Euch das intuitiv.
Schwieriger wird es, wenn Ihr einen Vortrag oder eine
Podcast-Folge skripted. Hier helfen Euch die folgenden
Prinzipien:
Verwendet adressatengerechte Begriffe und erklärt Fremdwörter
umgehend.
Bildet kurze, aktiv formulierte Sätze.
Platziert die wichtigen Begriffe am Anfang des Satzes.
3. Prinzip: Schafft DISTANZ zwischen den Inhaltspunkten
Beim Texten dürft Ihr alle Argumente in einen Satz packen.
Mündlich müsst Ihr die Argumente “auswallen”, damit Euer
Gegenüber genügend Zeit hat, sie zu verarbeiten.
Ergänzt Eure Aussagen mit Beispielen.
Wiederholt Aussagen, Teilsätze und Begriffe (vgl. unten).
Baut Sprechpausen ein.
4. Prinzip: WIEDERHOLT, was wichtig ist
Wenn ich lese, lese ich. Wenn ich eine Präsentation anhöre,
schaue ich nebenher auf den Laptop. Beim Podcst-Hören blicke auf
die Strasse oder koche. Deshalb müsst Ihr Wichtiges wiederholen.
Wiederholt zentrale Begriffe. Sprecht nicht einmal von
“Aufmerksamkeitsdauer”, einmal von “Zuhördauer”.
Wiederholt Eure Kernaussagen. Spart sie Euch nicht zum
Schluss auf, sondern bringt sie gleich zu Beginn,
vielleicht auch in der Mitte.
Wiederholt bei Aufzählungen den ersten Satzteil.
Podcasting: Ausformuliertes Manuskript oder frei sprechen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ausformulierte Manuskripte
viel Zeit benötigen und wenig natürlich wirken.
Gleichzeitg rate ich Euch davon ab, komplett frei zu sprechen. Es
führt zu vielen Sprechpausen und Füllwörtern, die Ihr in der Post
Production des Podcasts wieder entfernen müsst.
Ein guter Mittelweg ist das Stichwort-Konzept. Ihr notiert Euch
Stichworte und formuliert ad-hoc. Damit arbeitet Ihr effizient,
bildet die Sätze intuitiv einfach und sorgt für eine sympathische
Sprechmelodie.
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Mein Name ist Fabio Sandmeier. Ich bin Hochschuldozent für
Business Communication und unterstütze meine Frau in ihrer
Webagentur.
Übrigens: Ich gebe seit einigen Jahren auch Präsentationstrainig
für Firmen.
// Literatur: La Roche, W. & Buchholz, A. (Hrsg.) (2009).
Radio Journalismus. Econ.
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