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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ich habe mal ein Foto gesehen - von einem in perfekter
Sitzhaltung meditierenden Zen-Meister. Ich weiß nicht: Das hat
irgendwie mein Leben verändert.
Das Kämpfen oder Kämpfenwollen setzt etwas voraus. Immer.
Ich kann nicht kämpfen wollen, ohne diese Voraussetzung innerlich
akzeptiert - also verinnerlicht zu haben. Kämpfen setzt voraus,
dass ich gewinnen kann und ein anderer ruhig verlieren darf. Ich
kämpfe, weil ich einen anderen Menschen oder eine andere
Organisation besiegen will. Der Sieg - das Gegenteil einer
Niederlage - stellt für nicht wenige Menschen ein verlockendes
Ziel dar. Wenn ich nur siegen kann, dann gehe ich davon aus, dass
ich auch das Sagen haben werde. Die Kontrolle. Das Gegenteil
davon wäre ein Alptraum für mich, eine Niederlage: der Verlust
von Kontrolle. In der Niederlage wäre ich hilflos - etwas, vor
dem ich mich fürchte, bewusst und unbewusst. Die unbewussten
Ängste sind meist noch größer und schwer zu fassen. Ich habe
panische Angst davor, hilflos zu sein. Mir von anderen sagen
lassen zu müssen, was ich zu tun und was ich zu lassen, mithin ob
und wie ich zu leben habe. Diese Angst sitzt dermaßen tief, dass
ich um jeden Preis kämpfen werde. Ich werde so lange kämpfen, bis
ich meine eigene Macht spüre. Das werden mir viele Menschen
bestätigen können. Viele Menschen werden vermutlich bezeugen,
dass ihr Leben tatsächlich so läuft. Dabei beruht diese Annahme
auf einem fatalen Missverständnis.
Man muss auch nicht immer über Zen sprechen, um Zen zu
praktizieren. Das ist eine Einsicht, zu der ich auch irgendwann
gekommen bin.
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