Distanzierung von Beratern

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Ein Rat in der Kölner Kirchenkrise
10 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Es gibt Themen, die einen zunehmend ermüden, weil sie einen in den
zurückliegenden Wochen und Monaten sehr intensiv beschäftigt haben.
Viele werden dazu die Coronapandemie zählen. Andere beziehen das
auf die Medienauseinandersetzung mit der Grünen Kanzlerkandidatin
und befürchten das Thema könne sich in den kommenden Wochen im
Wahlkampf so fortsetzen. Jüngst erst hat auch unser Bundespräsident
diese Sorge geäußert. Ein weiteres Stichwort, dass viele, im
Übrigen auch mich, über die Maße in Anspruch genommen und Nerven
gekostet hat, ist der Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche
und hier besonders die Krise im Erzbistum Köln. Gefühlt befindet
sich die Kölner Kirche seit zwei Jahren im freien Fall. Niemand
hätte noch vor kurzem annehmen wollen, dass es zu einer solche Lage
kommen kann. Sicherlich gibt es gesellschaftliche Rahmenbedingungen
und Veränderungsprozesse, die es den Kirchen nicht leicht machen.
Säkularisierung und Individualisierung schreiten voran. Auch gibt
es ernstzunehmende Interessensgruppen und Personen, die sich
unverhohlen an den Konfessionen abarbeiten, um ihren Einfluss zu
schwächen. Jüngst drang eine entsprechende Aussage aus der
Fraktionsspitze der Partei Bündnis90/Die Grünen im Bonner Rat an
die Öffentlichkeit, in der ausdrücklich erklärt wurde, man wolle
als Partei den Einfluss der Kirchen zurückdrängen, weil ihre
Angebote zu wenig niederschwellig seien. Hier wird exemplarisch
deutlich, dass die großpolitische und gesellschaftliche Wetterlage
schwierig ist. Dass sich die Gesellschaft und am Ende auch die
Politik und damit der Staat keinen Gefallen tun, die Kirchen zu
schwächen, ist evident. Wo Kirchen als Träger des Sozialwesens
zunehmend mehr ausfallen, bleibt vielfach nur die Verstaatlichung
oder Kommerzialisierung sozialer Aufgaben, was meist erhebliche
Auswirkungen auf Qualität und Kosten hat. Kurzum: Ein quasi
bankrotter Staat und eine Gesellschaft, die in mehrfacher Hinsicht
von Krisen gebeutelt ist, kann nicht daran interessiert sein, dass
die Kirchen als Partner zunehmend ausfallen. Im Gegenteil. Leider
aber fehlt es vielerorts an der entsprechenden politischen
Vernunft.

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