«Mir langt der Heiland» – Bernadett Bigalke über Extremfasten, duldsame Heldinnen und konkurrierende Heiligkeitsmodelle
37 Minuten
Beschreibung
vor 8 Monaten
Heilige Frauen, die über ihren Betten schweben und Lebensberatung
für Pilger und Pilgerinnen anbieten? Das gabs! Zumindest wenn man
den entsprechenden katholischen Heldinnengeschichten des 18., 19.
und 20. Jahrhunderts glaubt. Zu den wesentlichen Merkmalen von
Frauen wie Therese Neumann aus Konnersreuth gehörten aber nicht nur
Stigmatisation und Levitation, sondern auch die Praxis radikaler
Nahrungsabstinenz. Pünktlich zur Fastenzeit erzählt die
Religionswissenschaftlerin Bernadett Bigalke im Podcast, wie
invalide, bettlägerige Frauen u.a. durch den Verzicht auf Nahrung
zu grosser religiöser Autorität in einem bestimmten katholischen
Milieu gelangten. Sie kommt dabei auch auf konkurrierende Konzepte
von Heiligkeit zu sprechen, auf «Breatharianism» und auf bekehrte
Ärzte. Und sie erklärt, weshalb Markus Söder in die Peripherie der
tschechischen Grenze fährt, um Wahlwerbung zu machen.
Weiterführende Literatur - Walker Bynum, Caroline: «Die Frau als
Körper und Nahrung», in: Menke, Bettine, Vinken, Barabra (Hg.),
Stigmata: Poetiken der Körperinschrift, Paderborn 2004, S. 113-144.
- Wolf, Hubert (Hg.): «Wahre» und «falsche» Heiligkeit: Mystik,
Macht und Geschlechterrollen im Katholizismus des 19. Jahrhunderts,
München 2013. - Köppl, Christiane: Mystik und Öffentlichkeit: Der
Kult der Therese Neumann, Aachen 1997. - Bigalke, Bernadett: «Essen
oder Nicht-Essen? Handlungsfelder radikaler Nahrungsabstinenz im
19. und 20. Jahrhundert», in: Kollodzeiski, Ulrike, Hafner, Johann
(Hg.), Du sollst nicht essen: Warum Menschen auf Nahrung verzichten
– interdisziplinäre Zugänge, Baden-Baden 2024, S. 61-76. -
Osselaer, Tine van, u.a. (Hg.): The Devotion and Promotion of
Stigmatics in Europe, c. 1800–1950 Between Saints and Celebrities,
Leiden 2020. - Pulz, Waltraud: Nüchternes Kalkül « verzehrende
Leidenschaft: Nahrungsabstinenz im 16. Jahrhundert, Köln 2007.
für Pilger und Pilgerinnen anbieten? Das gabs! Zumindest wenn man
den entsprechenden katholischen Heldinnengeschichten des 18., 19.
und 20. Jahrhunderts glaubt. Zu den wesentlichen Merkmalen von
Frauen wie Therese Neumann aus Konnersreuth gehörten aber nicht nur
Stigmatisation und Levitation, sondern auch die Praxis radikaler
Nahrungsabstinenz. Pünktlich zur Fastenzeit erzählt die
Religionswissenschaftlerin Bernadett Bigalke im Podcast, wie
invalide, bettlägerige Frauen u.a. durch den Verzicht auf Nahrung
zu grosser religiöser Autorität in einem bestimmten katholischen
Milieu gelangten. Sie kommt dabei auch auf konkurrierende Konzepte
von Heiligkeit zu sprechen, auf «Breatharianism» und auf bekehrte
Ärzte. Und sie erklärt, weshalb Markus Söder in die Peripherie der
tschechischen Grenze fährt, um Wahlwerbung zu machen.
Weiterführende Literatur - Walker Bynum, Caroline: «Die Frau als
Körper und Nahrung», in: Menke, Bettine, Vinken, Barabra (Hg.),
Stigmata: Poetiken der Körperinschrift, Paderborn 2004, S. 113-144.
- Wolf, Hubert (Hg.): «Wahre» und «falsche» Heiligkeit: Mystik,
Macht und Geschlechterrollen im Katholizismus des 19. Jahrhunderts,
München 2013. - Köppl, Christiane: Mystik und Öffentlichkeit: Der
Kult der Therese Neumann, Aachen 1997. - Bigalke, Bernadett: «Essen
oder Nicht-Essen? Handlungsfelder radikaler Nahrungsabstinenz im
19. und 20. Jahrhundert», in: Kollodzeiski, Ulrike, Hafner, Johann
(Hg.), Du sollst nicht essen: Warum Menschen auf Nahrung verzichten
– interdisziplinäre Zugänge, Baden-Baden 2024, S. 61-76. -
Osselaer, Tine van, u.a. (Hg.): The Devotion and Promotion of
Stigmatics in Europe, c. 1800–1950 Between Saints and Celebrities,
Leiden 2020. - Pulz, Waltraud: Nüchternes Kalkül « verzehrende
Leidenschaft: Nahrungsabstinenz im 16. Jahrhundert, Köln 2007.
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