Weibliche Beschneidung als religiöse Praxis? – Linda Bosshart und Jill Marxer zu einem undifferenziert geführten Diskurs
24 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Über weibliche Beschneidung scheint alles gesagt zu sein: Es
handelt sich um eine barbarische, afrikanische Praxis, die mit
«richtiger» Religion nichts zu tun hat. Oftmals wird von
«Genitalverstümmelung» gesprochen, zumal die meisten bei diesem
Thema an extreme Formen der Beschneidung denken. Dass es eine
grosse Vielfalt sowohl in den Praktiken als auch den Deutungen
weiblicher Beschneidung gibt, wird im öffentlichen und im
wissenschaftlichen Diskurs konsequent ausgeblendet. Die
Religionswissenschaftlerinnen Linda Bosshart und Jill Marxer zeigen
im Podcastgespräch, dass die derzeit dominante, undifferenzierte
Betrachtung weiblicher Beschneidung den Blick für andere
Deutungsmuster versperrt und der Realität nicht gerecht wird.
Narrative von Frauen, die ihre Beschneidung religiös oder
traditionell-gemeinschaftlich verstehen – z.B. als Vollendung des
Körpers, als Verbindung zu ihren Ahninnen oder als feministischen
Akt (wie Fuambai Ahmadu) –, sind diskursiv marginalisiert. Die
«westliche» Perspektive ist zudem geprägt von kolonialen
Vorstellungen von Afrika, blendet Parallelen zur männlichen
Beschneidung gezielt aus und hat z.T. rassistische und
paternalistische Züge – z.B. wenn es um die Unterscheidung von
operativen Eingriffen aus ästhetischen oder religiösen Gründen
geht. Weiterführende Informationen finden Sie im Artikel «Weibliche
Beschneidung: (k)ein religionswissenschaftliches Thema?» von Linda
Bosshart und Jill Marxer: https://doi.org/10.4000/zjr.2320 Ein
Podcast der Theologischen Fakultät der Universität Zürich,
produziert in Zusammenarbeit mit der Podcastschmiede.
handelt sich um eine barbarische, afrikanische Praxis, die mit
«richtiger» Religion nichts zu tun hat. Oftmals wird von
«Genitalverstümmelung» gesprochen, zumal die meisten bei diesem
Thema an extreme Formen der Beschneidung denken. Dass es eine
grosse Vielfalt sowohl in den Praktiken als auch den Deutungen
weiblicher Beschneidung gibt, wird im öffentlichen und im
wissenschaftlichen Diskurs konsequent ausgeblendet. Die
Religionswissenschaftlerinnen Linda Bosshart und Jill Marxer zeigen
im Podcastgespräch, dass die derzeit dominante, undifferenzierte
Betrachtung weiblicher Beschneidung den Blick für andere
Deutungsmuster versperrt und der Realität nicht gerecht wird.
Narrative von Frauen, die ihre Beschneidung religiös oder
traditionell-gemeinschaftlich verstehen – z.B. als Vollendung des
Körpers, als Verbindung zu ihren Ahninnen oder als feministischen
Akt (wie Fuambai Ahmadu) –, sind diskursiv marginalisiert. Die
«westliche» Perspektive ist zudem geprägt von kolonialen
Vorstellungen von Afrika, blendet Parallelen zur männlichen
Beschneidung gezielt aus und hat z.T. rassistische und
paternalistische Züge – z.B. wenn es um die Unterscheidung von
operativen Eingriffen aus ästhetischen oder religiösen Gründen
geht. Weiterführende Informationen finden Sie im Artikel «Weibliche
Beschneidung: (k)ein religionswissenschaftliches Thema?» von Linda
Bosshart und Jill Marxer: https://doi.org/10.4000/zjr.2320 Ein
Podcast der Theologischen Fakultät der Universität Zürich,
produziert in Zusammenarbeit mit der Podcastschmiede.
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