#25 DogGeeks-Hundegesabbel lange Leine, Maulkorb und wann können wir ein NEIN nicht akzeptieren?

#25 DogGeeks-Hundegesabbel lange Leine, Maulkorb und wann können wir ein NEIN nicht akzeptieren?

Warum Hundehaltende nicht merken, wenn sie ihren Hund bedrohen.
1 Stunde 6 Minuten
Podcast
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Hunde in Alltagssituationen - erklärt von zwei Hundetrainern:innen Achtung: hier fliegen die Wattebäuschchen

Beschreibung

vor 1 Jahr

Brauchen Hunde eine lange Leine?





Uns fällt derzeit verstärkt auf, dass wir wieder deutlich öfter
sehen, wie Hunde ungeniert körperlich von ihren Bezugspersonen
gemaßregelt (Leinenruck am Halsband, Kneifen, boxen, grapschen,
Leine am Halsband so kurz, dass der Hund seinen Kopf kaum senken,
geschweige denn schnüffeln kann uvm.) werden. 





Spannenderweise können wir mehrfach beobachten, wie dabei mit den
Hunden streng gesprochen wird. In ganzen Sätzen (nicht zum Scherz
ohne eine Erwartungshaltung, weil wir ja wissen, dass der Hund
keine Ahnung hat, was wir da sabbeln.). Etwa so: DU SOLLST MIR
ZUHÖREN! ICH HABE GESAGT, DU SOLLST JETZT TRINKEN UND NICHT INS
AUTO SPRINGEN! Diese Sätze sind leider NICHT erfunden. Und
während sie im bösen Ton gesagt wurden,  hat der Hund, der
Schutz im Auto suchte, mehrere Leinenrucke kassierte und 
rückwärts aus dem Auto gezogen wurde immer deutlichere
Stresssignale und Meideverhalten gezeigt. Getrunken hat er
natürlich nicht, da er massiv bedroht wurde. Von seiner
Bezugsperson! In einer Situation in der er sich sowieso unwohl
fühlte. Er durfte auch nicht gucken, was die anderen, 
fremden Hunde auf dem Parkplatz machten. Dafür gab es auch
hässliche, strenge Worte und Leinenrucks.  





Das war so ziemlich das absurdeste der letzten Wochen, aber wir
erleben ständig ähnliche Dinge und sind uns ganz sicher, dass all
dies Hundehaltenden sagen, dass ihr Hund ihr Ein und Alles ist.





Ein Fernsehtrainer behauptet, dass „unvermittelbare Hunde“ nicht
mit Markersignalen trainiert werden können, da müssten dann schon
richtige Trainer ran (natürlich welche die mit Wasserflaschen
spritzen können. Die Ausbildung dafür ist sehr schwierig. IRONIE
AUS!). Aus Sicht dieses „Profis“, soll man Hunde, die sowieso
schon ihr Vertrauen verloren haben, darin verstärken, dass sie
recht haben.  Indem man sie so lange provoziert, bis sie den
erwarteten Fehler begehen, um sie dann einzuschüchtern. Bei uns
Menschen heißt das übrigens „Mobbing“ Es soll ja schon
Jugendliche gegeben haben, die Aufgrund von Mobbing zu
Amokläufern wurden…. Nein, das kann man nicht 1:1 übertragen und
ja! es ist dramatisiert, mit Absicht. ABER: wenn ein Hund, der
mit Aggressionsverhalten reagiert, auf einer bestimmten Belastung
noch erwünschtes Verhalten zeigen kann, dafür weiter belastet
wird, bis er nicht mehr anders kann, als auszulösen, um ihn dann
zu bestrafen, hat das nichts mit fairem Training zu tun. Alles
was diese Hunde lernen ist,  immer schneller auszulösen und
immer weniger durch knurren und Zähne zeigen zu warnen. 





Auch „gefährliche Hunde“ haben tatsächlich ein Gehirn, welches
über die gleichen Mechanismen lernt, wie alle anderen Hunde auch.
Und natürlich gibt es Hunde, die besonders gesichert sein MÜSSEN
und natürlich gibt es auch Hunde, die eine echte Gefahr
darstellen. Das sind aber nicht die, die man im Fernsehen
bewundern kann, denn mit denen sollte man sowas besser nicht
machen, weil das wirklich lebensgefährlich werden könnte. Ein
faires Training ohne Gewalt mit unbedrohlichen
Managementmaßnahmen ist auch mit sehr gefährlichen Hunden
möglich. In der Gesellschaft haben sie aber nichts mehr zu
suchen.





In dieser Episode reden wir über Maulkörbe, Situationen, in denen
ein NEIN des Hundes nicht akzeptiert werden kann und über lange
Leinen und warum dein Timing im strafbasierten Training viel
besser sein muss, als im fairen, bedürfnisorientiertem
Hundetraining.





Denn selbst für Liebesbeziehungen gilt: 





„ Das Prinzip „Die lange Leine“ ist so etwas wie das erste Gesetz
der Thermodynamik für Liebesbeziehungen: Es bedeutet, dass man
dem anderen seine Freiheiten lässt und dieser dann genau deshalb
bei einem bleiben möchte und eben nicht weggeht zu einer oder
einem anderen.“





Auf den Hund übertragen bedeutet es:





Wenn ein Hund nur darf wenn er soll,
 aber nie kann wenn er will,
 dann mag er auch nicht wenn er muß!
 Wenn er aber darf wenn er will,
 dann mag er auch wenn er soll,
 und dann kann er auch wenn er muß…..
 Denn…..Hunde die können sollen,
 müssen wollen dürfen….!!!
 (Graffiti U-Bahnhof Berlin)



Wir wünschen wie immer, gute Unterhaltung.

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