Folge 7: AI Art und die Kunstgeschichte

Folge 7: AI Art und die Kunstgeschichte

1 Stunde 3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Dr. Fabian
Offert über AI Art im Allgemeinen, wie sich das Genre mit den
neuen Bildgeneratoren jüngst verändert hat und die
dahinterliegenden KI-Verfahren. Dabei beleuchten sie
schlaglichtartig die historischen Entwicklungen und die
Herausforderungen für die Kunstgeschichte im Umgang mit den neuen
Bildmedien.


Schon lange vor der Veröffentlichung von Dall-E oder Midjourney
nutzen Künstler*innen die Verfahren von Machine Learning und
später Neuronalen Netzen bis zu generativen Modellen. Der
Überbegriff AI Art umfasst Kunstwerke, die mithilfe von
künstlicher Intelligenz und speziellen Algorithmen erstellt oder
beeinflusst werden, wobei die Technologie entweder als Werkzeug
für Künstler*innen dient oder autonom Kunstwerke generiert. Es
umfasst eine breite Palette von Ausdrucksformen, die von
algorithmisch gesteuerten Designs bis hin zu Werken reichen, die
vollständig von KI-Systemen erzeugt werden. Das Genre ist
aufgrund der heterogenen Werklage schwierig zu fassen.


Doch mit dem öffentlichen Zugang zu den Verfahren über einfach zu
bedienende Interfaces hat sich nicht nur das Genre AI Art
geändert. Die neuen Bildgeneratoren lassen uns alle zu
Künstler*innen werden: mit einem Prompt, einer Texteingabe an ein
KI-System, werden Rechenprozesse angestoßen und neue Bilder
generiert. Sie entstehen jedoch nicht in einem Vakuum, sondern
sind Ergebnisse von Lernprozessen mit Millionen eingespeister
Bilder. In dem Gespräch wird der Frage nachgegangen, wie wir mit
diesen neuen Bildmedien in der Kunstgeschichte umgehen können.
Was ist notwendig, um die dahinterliegenden Prozesse zu
verstehen? Wie geht man beispielsweise mit Fragen des geistigen
Eigentums um, wenn KI-Systeme von bestehenden Kunstwerken lernen?
Und was hat die Mona Lisa damit zu tun? Wie beeinflusst die
Verbreitung von ki-generierter Kunst den Kunstmarkt? Neben
ethischen und rechtlichen Bedenken geht es aber auch um die
Beziehung von Künstler*innen, Werk und Technik. Dabei wird klar,
dass wir sowohl im bildwissenschaftlichen als auch
gesellschaftlichen Diskurs mitten in einer Verhandlungsphase
stecken. Wie gehen wir mit der Black Box Künstliche Intelligenz
um? Was macht dieser neue Kanon und die versteckte, implizite
Zensur hinter den Unser-Interfaces mit der Art uns Weise, wie wir
diese Bilder verwenden und die Welt sehen? Es zeigt sich, dass
vorherrschende Vorurteile durch die KI-Systeme verstärkt werden.
Dabei wird auch deutlich, welche Verantwortung die
Kunstgeschichte nun hat, die aktuelle Debatten mitzuführen.


Dr. Fabian Offert ist Assistant Professor in History and Theory
of Digital Humanities an der University of California, Santa
Barbara. In seiner Forschung beschäftigt er sich schon lange mit
den Wechselverhältnissen von Medien- und Kulturtheorie,
Künstlicher Intelligenz und dem Einsatz von Computer Vision in
den Geisteswissenschaften.





Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast


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