Die grossen Mängel in der Corona-Kommunikation des Bundes
17 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Schweiz macht in der Pandemie eine schlechte Falle: Wir haben
eine der tiefsten Impfquoten in Westeuropa und auch beim Boostern
hinken wir allen anderen hinterher. Ein Grund dafür könnte die
Corona-Kommunikation des Bundes sein: Das BAG setzt in seinen
Kampagnen nämlich ausschliesslich auf Information, die meist auch
noch juristisch ausdifferenziert ist. Eine emotionale
Kommunikation mit Aufrufcharakter für das Impfen oder für andere
Verhaltensregeln gibt es nicht. Das BAG kommuniziert also nur auf
der Sachebene – die emotionale Ebene bleibt offen. Es gibt in der
Schweiz deshalb eine Art Aufruf-Vakuum. Das hat verheerende
Folgen: Die Medien sehen sich bemüssigt, das Vakuum zu füllen,
statt sich kritisch mit dem Bund auseinanderzusetzen. Und die
Bevölkerung weiss ob all der Regeln kaum, wo ihr der Kopf steht.
Ich vermute, hinter der Corona-Kommunikation des Bundes steckt
ein tiefgreifendes Missverständnis. Schuld daran sind wohl
Juristen.
Textversion:
https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/corona-kommunikation-des-bundes/
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er
ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über
Medien, die Digitalisierung und KI.
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