"Ach nur einmal noch im Leben" - Von Abschied und Wiedersehen

"Ach nur einmal noch im Leben" - Von Abschied und Wiedersehen

53 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten
"Willst du schon gehn?", fragt Julia und bittet Romeo zu bleiben:
"Der Tag ist ja noch fern. / Es war die Nachtigall und nicht die
Lerche, / die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang." Bewegend ist
der kurze Abschied der Liebenden, schmerzlich die endgültige
Trennung. Hart ist das erzwungene Verlassen der Heimat, sind Exil
und Verbannung; unerträglich der Abschied, den Zerstörung und
Kriege fordern, gemildert nur durch die Hoffnung auf Rückkehr. Mit
Trauer wird der Verlust eines Lebenspartners erlitten; es bleibt
der fragend dankbare Blick auf den Wechsel von Anfang und Ende, den
Rhythmus des Lebens. Und so ist dem Abschied auch der Wunsch nach
Wiedersehen eingeschrieben. "Ach nur einmal noch im Leben", zitiert
Eduard Mörike aus dem Libretto der Titus-Oper Mozarts. "Sei allem
Abschied voran, als wäre er hinter dir", verlangt Rainer Maria
Rilke in den "Sonetten an Orpheus" und fordert auf zu Neubeginn.
Die Sendung geht den vielfältigen Formen von Abschied und
Wiedersehen nach, von den mythischen Geschichten bis zu den
Erfahrungen, wie sie in Reden, Gedichten, Erzählungen und
Autobiographien gestaltet sind.

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