#127 Aftersun—Nostalgie auf VHS

Erinnern wir uns noch an Call me by your Name?


Wenn ja und wenn ihr diesen für ebenso großartig befunden habt
wir wir dann spitzt mal die Ohren. In dieser Folge sprechen wir
über Aftersun. Dabei geht es weniger um die erste Liebe und auch
nicht um eine Coming-Of-Age Geschichte. Aber es geht um ein
Gefühl was nachhallt. Wie eine leichte Sommerbrise zauselt das
Feature Film Debut von Charlotte Wells durch die kleinen
Indie-Kinos der Stadt—und das mitten im Winter. Sophie erinnert
sich an einen, den vermeindlich letzten, Sommerurlaub den sie mit
ihrem jungen Vater Calum in der Türkei verbringt. Splitterhaft
erahnen wir dass Sophie mittlerweile erwachsen ist und der Urlaub
eine ganze Weile her... und dass in der Zwischenzeit viel
passiert sein muss. Denn die Erinnerungen sind zum Teil auf VHS
aus ihrer Sicht aufgenommen und zum Teil aus einer außenstehenden
Perspektive erzählt, in der man erkennt, dass Calum mit mehr zu
kämpfen hat als den Stimmungen seiner vorpubertären 11-jährigen
Tochter. 


Wieso bringen wir hier Call me by your Name ins Spiel? Weil
Aftersun ein Gefühl hinterlässt, ähnlich wie Call be by your
Name. Wenn wir aus dem Kino gehen haben wir mehr Fragen als wir
hatten als der Film begann, fühlen uns gut, schlecht, unsicher,
aufgewühlt und irgendwie neben der Spur aber dennoch mit einer
gewissen Ruhe erfüllt. Die Welt um uns herum ist niemals perfekt,
niemals ideal und niemals so wie wir sie uns wünschen. Die
beinhaltet viel mehr als man auf einen Blick erfassen kann und
Aftersun zeigt uns das einmal mehr.


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