#117 Nope—Nah Nah Nah!

Jordan Peele macht gute Horrorfilme. 


Gar nicht so eine steile These wenn man seine bisherigen zwei
Filme gesehen hat. Peele erschafft mit seinen Ideen und
Drehbüchern eine neue Facette in das manchmal etwas eingestaubte
Horror-Genre. Eben jenes, welche sich viele Jahre lang mit den
immer gleichen Geschichten, Charakteren und stilisischer
Techniken bedient hat (Gruppe muss sich trennen, NATÜRLICH,
jemand geht in einen Keller in dem NATÜRLICH das Licht kaputt
ist, es ist zu lange zu still... you know the deal) und in erster
Linie mit viel Blut und Brutalität gepunktet hat als mit
inhaltlichem Grusel. Der schlummert nämlich in erstaunlich vielen
alltäglichen Dingen. Oder eben besonders in den nicht so
alltäglichen. 


Em und OJ leben in einer Farm im Niemansland und trainieren
Pferde für Filmproduktionen. Das Geschäft ist seit Jahren im
Familienbesitzt und läuft mittlerweile leider gar nicht mal so
gut. Als wäre das nicht schon schlimm genug stirbt ihr Vater
unter mysteriösen Umständen. Seitdem häufen sich die wunderlichen
und durchaus schauerlichen Begebenheiten rund um das Anwesen und
stellt das Geschwisterpaar vor ganz neue Herausforderungen. Im
wahrsten Sinne des Wortes. 


Jordan Peele macht gute Horrorfilme, die einen Bogen um den viel
genutzten und allseits beliebten Jumpscare machen. Gerade deshalb
brennen sich seine Filme und Themen unter die (Netz-)Haut, halten
an, machen nachdenklich, fühlen sich schlau und wohl überlegt an.
Ähnlich wie bei Nolan stehen viele Hintergedanken und Konzepte
hinter seinen Geschichten und sie sind, jeder für sich und auf
seine Weise, stark verankert in relevanten, gesellschaftlichen
Themen. Nope ist düster, bildgewaltig und schaurig. Nicht
unbedingt gruselig. Und dennoch sind wir Kinobesucher gespannt,
gebannt und gefesselt. So wie es gutes Kino eben tun sollte.





PS: Spoiler mit Ankündigung später in der Folge :) 


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