Karoline Wigura: POSTTRAUMATISCHE SOUVERÄNITAT
57 Minuten
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vor 10 Monaten
Helfried Carl im Gespräch mit Karolina Wigura
POSTTRAUMATISCHE SOUVERÄNITÄT
Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die alte
mitteleuropäische Angst zurück: Opfer der Großmächte zu werden.
Anders als in Deutschland, von dessen Boden zwei Weltkriege
ausgegangen sind, gab es in Warschau, Tallinn und anderswo kein
Zögern. Nur wer selbst angegriffen und, wie Polen, sogar einmal
ganz von der Landkarte getilgt wurde, versteht, dass militärische
Selbstverteidigung gerechtfertigt ist. In ihrem luziden Essay
beschreiben Karolina Wigura, Ideenhistorikerin, und Jarolaw
Kuisz, Politikwissenschaftler, wie der heutige Krieg historische
Traumata reaktiviert; warum Warschau eine Führungsrolle in der
europäischen Verteidigungspolitik übernimmt, obwohl die
Regierungspartei PiS die EU als Bedrohung der eigenen
Souveränität beschwört.
Karolina Wigura ist Ideenhistorikerin,
Soziologin und Journalistin, sowie Mitglied des Verwaltungsrats
der Stiftung Kultura Liberalna mit Sitz in Warschau, die eines
der führenden Online-Wochenmagazine in Polen herausgibt; Senior
Fellow des Zentrums für die Liberale Moderne mit Sitz in Berlin.
Sie arbeitet als Assistenzprofessorin am Fachbereich für
Soziologie der Universität Warschau. Gemeinsam mit Jaroslaw
Kruisz hat sie bei Suhrkamp das Buch „Posttraumatische
Souveränität“ veröffentlicht.
Helfried Carl, Diplomat, Partner des 2019 von
ihm itbegründeten Innovation in Politics Institute in Wien. Von
2014-2019 war er Botschafter Österreichs in der Slowakischen
Republik, davor, von 2008-2014, Büroleiter und außenpolitischer
Berater von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer.
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