Das Slot-Machine-Dilemma
Das Geldspielgesetz stürzt Verfechter des freien Internets in ein
Dilemma, weil es Netzsperren gegen ausländische Casinos vorsieht.
Die sind auch ein Zensurinstrument und darum selbst für Feinde des
Glücksspiels ein Tabu. Gäbe es keine andere Lösung?
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Es scheint, dass sich Digichris langsam, aber sicher zu unserem
Mann fürs Grobe mausert. Sprich: Mit uns aktuelle Volksbegehren auf
ihre Nerd- und Digitaltauglichkeit abklopft. Heute geht es ums
Geldspielgesetz, über das wir am 10. Juni abstimmen: Das zielt
gegen die ausländischen Anbieter von Glücksspielen im Netz, die mit
Online-Poker, Sportwetten, virtuellen Roulette-Tischen und
simulierten Slot-Machines hierzulande etwa eine Viertelmilliarde
Franken pro Jahr verdienen. Das ist den Initianten ein Dorn im
Auge: Das auf den ausländischen Plattformen verspielte Geld fliesst
in ausländische Steueroasen ab. Die Befürworter des neuen Gesetzes
argumentieren ausserdem, dass Geldspielen mit einheimischen Casinos
und Online-Anbietern Erträge für gemeinnützige Zwecke produziert:
Nicht nur die AHV, sondern auch Kultur-, Sozial- und Sportanlässe
werden via Lottofonds unterstützt. Und die hiesigen Anbieter sind
verpflichtet, sich gegen Spielsucht und Geldwäscherei einzusetzen,
während die ausländischen Anbieter sich allenfalls selbst
regulieren. Eine Regulation klingt nach einer sinnvollen Sache.
Doch das Gesetz hat einen Haken und stürzt gerade die Vertreter
eines freien Internets in ein echtes Dilemma: Das Gesetz würde
nämlich mittels Netzsperren durchgesetzt – und Netzsperren sind
tabu. Es zeigt sich, dass Netzsperren oft übers Ziel
hinausschiessen und mehr blockiert wird, als das Gesetz eigentlich
zulässt. Das so genannte «Overblocking» fordert oft beträchtliche
Kollateralschäden. Es kann auch zu Zensurzwecken missbraucht
werden, fürchten viele oder sogar einen Dammbruch auslösen und dazu
führen, dass am Schluss alles blockiert wird, das den Kontrolleuren
dieser Filter nicht in den Kram passt. Wir diskutieren darüber:
Sind Netzsperren so schlimm, wie wir glauben? Oder sind sie im
Gegenteil harmlos, weil leicht umgehbar? Lohnt es sich, wegen ein
paar Online-Casinos diese Büchse der Pandora zu öffnen? Und gäbe es
allenfalls auch andere Methoden, um die Ziele der Initianten zu
erreichen? Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-434/
Mann fürs Grobe mausert. Sprich: Mit uns aktuelle Volksbegehren auf
ihre Nerd- und Digitaltauglichkeit abklopft. Heute geht es ums
Geldspielgesetz, über das wir am 10. Juni abstimmen: Das zielt
gegen die ausländischen Anbieter von Glücksspielen im Netz, die mit
Online-Poker, Sportwetten, virtuellen Roulette-Tischen und
simulierten Slot-Machines hierzulande etwa eine Viertelmilliarde
Franken pro Jahr verdienen. Das ist den Initianten ein Dorn im
Auge: Das auf den ausländischen Plattformen verspielte Geld fliesst
in ausländische Steueroasen ab. Die Befürworter des neuen Gesetzes
argumentieren ausserdem, dass Geldspielen mit einheimischen Casinos
und Online-Anbietern Erträge für gemeinnützige Zwecke produziert:
Nicht nur die AHV, sondern auch Kultur-, Sozial- und Sportanlässe
werden via Lottofonds unterstützt. Und die hiesigen Anbieter sind
verpflichtet, sich gegen Spielsucht und Geldwäscherei einzusetzen,
während die ausländischen Anbieter sich allenfalls selbst
regulieren. Eine Regulation klingt nach einer sinnvollen Sache.
Doch das Gesetz hat einen Haken und stürzt gerade die Vertreter
eines freien Internets in ein echtes Dilemma: Das Gesetz würde
nämlich mittels Netzsperren durchgesetzt – und Netzsperren sind
tabu. Es zeigt sich, dass Netzsperren oft übers Ziel
hinausschiessen und mehr blockiert wird, als das Gesetz eigentlich
zulässt. Das so genannte «Overblocking» fordert oft beträchtliche
Kollateralschäden. Es kann auch zu Zensurzwecken missbraucht
werden, fürchten viele oder sogar einen Dammbruch auslösen und dazu
führen, dass am Schluss alles blockiert wird, das den Kontrolleuren
dieser Filter nicht in den Kram passt. Wir diskutieren darüber:
Sind Netzsperren so schlimm, wie wir glauben? Oder sind sie im
Gegenteil harmlos, weil leicht umgehbar? Lohnt es sich, wegen ein
paar Online-Casinos diese Büchse der Pandora zu öffnen? Und gäbe es
allenfalls auch andere Methoden, um die Ziele der Initianten zu
erreichen? Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-434/
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