Diabetesdiagnostik mit HbA1c: ein Ersatz für den Glukosetoleranztest?

Diabetesdiagnostik mit HbA1c: ein Ersatz für den Glukosetoleranztest?

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News, Interviews und wissenschaftliche Fachvorträge für Ärzte aus dem Billrothhaus der Gesellschaft der Ärzte in Wien

Beschreibung

vor 15 Jahren
In der Juli-Ausgabe von Diabetes Care und im Rahmen der letzten
Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA) wurde von
einer internationalen Expertengruppe die Empfehlung ausgegeben,
HbA1c ab einem Wert von 6,5% als diagnostisches Kriterium für
Diabetes mellitus Typ II heranzuziehen. Billrothhaus-News bat den
Diabetologen Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi um ein Statement zu
dieser Empfehlung.

Möglich wird der Einsatz des HbA1c zur Diagnose des Diabetes durch
eine deutliche Verbesserung der Laborbestimmung. Die bisherige
Schwankungsbreite wird über 20% auf unter 5% reduziert. Die
HbA1c-Bestimmung hat gegenüber dem oralen Glukosetoleranztest den
grossen Vorteil, dass Faktoren wie Nüchternheit des Patienten,
Stress oder akute Erkrankungen keinen Einfluss auf die Bestimmung
haben.

Der Wert 6,5% wurde deshalb gewählt, weil man in grossen
epidemiologischen Untersuchungen erkannt hat, dass Komplikationen
bei Patienten mit Diabetes (z.B. Retinopathien) erst ab diesem Wert
auftreten.

Die Empfehlung wird derzeit in den nationalen
Diabetesgesellschaften diskutiert, und es ist zu erwarten, dass das
HbA1c als neues Kriterium zur Diagnostik des Diabetes Mellitus Typ
2 anerkannt wird.

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