#44 Umgang mit Handysucht/ Videosucht bei 3-Jährigen

Ihr seid in einer Zwickmühle und euer Kind fordert immer mehr
Videos ein und das Abschalten des Laptops oder des Handys ist
meist mit einem Kampf verbunden? Dann helfen Euch sicher meine
Tipps um einen Neustart zu wagen.


Euer Kind durfte am Anfang vielleicht eine Sendung gucken zum
Beispiel auf You Tube Kids und irgendwann kam eine 2. Sendung
dazu und daraus wurden 40 Minuten Videosschauen mit einem Streit,
wenn das letzte Video vorbei ist. Es gibt ganz viele Kinder, die
sich an die Regeln halten und zufrieden den Laptop oder Fernseher
ausmachen. Das ist super :-). Wenn ihr aber weit davon entfernt
seid, dass es harmonisch endet, dann könnt ihr wie folgt
vorgehen. Ich glaube es ist einfach dies Masse an Videos, die zur
Verfügung steht und dann startet auch bei You Tube Kids immer
gleich das nächste Video. Früher als wir klein waren, gab es eine
Folge Sandmändchen und eine Sendung Sesamstraße. Das wars. Wenn
die Folge uns nicht gefallen hat, mussten wir bis zum nächsten
Tag warten. Die Menge an anderen Videos heutzutage hat es uns
total schwierig gemacht, dann nein zu sagen, wenn die eine Folge
nicht interessant war.
Es ist viel einfacher durch eine „technische Notlüge“, das
Schauen der Videos komplett zu unterbinden, als das Schauen
einzugrenzen auf z.B. 2 Videos. Da kommt es zu viel Diskussion.
Lieber unterbrecht ihr für ein paar Wochen komplett das Video
schauen und überlegt euch dann gut, wann euer Kind schauen darf.
Zum Beispiel sagte meine Kollegin, dass ihr 5 Jähriges Kind nur am
Wochenende Sendungen schauen darf, weil es sie unter der Woche mit
dem Kindergarten nur nervös gemacht hat. Ich würde nicht dem Kind
sagen, dass es nicht mehr gucken darf, weil es immer einen Aufstand
danach gab! Das versteht euer Kind in dem Alter noch nicht und es
würde sehr traurig werden. Etwas technisches ist da als Notlüge
besser und verständlicher. Super bietet sich ein Urlaub an oder ein
Wochenendausflug, weil ihr da super sagen könnt, das das Internet
hier nicht funktioniert. aber es geht natürlich auch ohne Urlaub.
Dann bereitet ihr euch schon vorher darauf vor, dass euer Kind
wütend reagieren wird und zeigt viel Mitgefühl und Verständnis.
Sehr sicher bleibt ihr in der Situation ruhig und bezieht auch
euern Partner mit ein, damit alle überzeugend reagieren können.
Dann wird der Wutanfall, wenn es einen gibt, sehr viel geringer
ausfallen, als die Wutanfälle nach den Videos sonst!! Und jetzt
kommt das Beste: schon am 2. Tag ist die Enttäuschung beim Kind
minimal!! Kinder gewöhnen sich irre schnell an neue Rituale. Bleibt
konsequent auch beim Autofahren. Durfte euer Kind beim Autofahren
Videos schauen, dann leiht euch aus der Bücherei ein paar neue
tolle Bücher aus, die das Kind noch nicht kennt, und unbedingt sein
Lieblingshörbuch! Das spielt ihr dann im Auto ab, und ihr werdet
eine Menge Spaß zusammen haben. Viel mehr als vorher mit den
Videos!! Wieder nach nur einer Fahrt ist das Schlimmste
überstanden! Wenn ihr es dann geschafft habt, seid stolz und lasst
erstmal etwas Zeit verstreichen. Überlegt dann genau wie ihr es
wieder erlaubt. In der Zwischenzeit, wenn euer Kind euer Handy mal
haben möchte, kommen sicher auch persönliche Fotos und eigene
Videos auf eurem Handy gut an!




LG Sabine