#164 Leonard Cohen - Anthem
9 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ich habe das Buch “Die Ewigkeit ist ein guter Ort” von Tamar
Noort gelesen. Und bin begeistert. In dem Buch befällt die
angehende Pastorin Elke eine “Gottesdemenz” - Glaubenssätze
fallen ihr nicht mehr ein. Ihr vorgezeichneter Weg als
Pastorentochter gerät da mal so richtig durcheinander. Das, was
bisher Gewissheit und Halt gegeben hat, ist auf einen Schlag
nicht mehr greifbar, nicht mehr verfügbar.
Ich kenne das Gefühl auch bei mir – Glauben ist schon etwas sehr
zerbrechliches, der Glaube ist mal da und mal nicht. Oder auch,
wenn ich ihn dann mal so gerne richtig packen würde, dann ist
Glaube wie nasse Seife, das flutscht dann einfach weg. Aber dann
ist Glaube auch wieder überraschend und taucht einfach so auf, wo
ich es nicht erwartet habe. Und von diesen Dingen handelt das
Buch.
Ich würde hier natürlich nicht über das Buch reden, wenn es nicht
auch etwas mit einem Song zu tun hätte. Am Ende des Buches kommt
der Song “Anthem” von Leonard Cohen in einer Predigt von Elke
vor. Eine bekannte Zeile im Song lautet:
There is a crack, a crack in everything
That's how the light gets in
Es besteht Hoffnung. Auch wenn etwas kaputt geht – wenn mein
Glaubenssystem oder mein Lebensmodell einen Riss bekommt, dann
ist da auch eine Chance, dass durch vorher festes und stabiles
auf einmal ein neues ein anderes Licht zu mir durchscheinen kann.
Tamar Noort sagt zu ihrem Buch: “Mich hat interessiert, was
passiert, wenn man diese Orientierungspunkte im Leben wegnimmt
und sich selber schaffen muss: Woran glaube ich und woran
orientiere ich mich?“
Elke im Buch muss Trauerarbeit leisten, sie muss im Buch ganz
viele Trümmerstücke umschichten, die bei ihr so rumlagen –
irgendwie setzt sich Elke im Buch wieder neu
zusammen – und ich finde es mutmachend, wenn die
Pastorin im Buch betet: “Gott, verdammte Kackscheiße, wo zur
Hölle steckst du?” - Ja, so darfst Du beten – ich muss mich
nicht verstellen im Gebet – ein Gebet ist kein “perfect offering”
- beten kann bedeuten: Gott die Trümmer des eigenen Lebens
krachend vor die Füße zu werfen.
Im Buch “verliert” Elke ihren alten Gott – und irgendwie ist das
erst erschreckend – aber dann entsteht da eben auch dieser “freie
Raum”, da wo vorher der “alte Gott” war – freier Raum kann Angst
machen, aber es ist auch eine Chance – es ist ein Raum, der ist
frei der ist offen für neues.
Ein Interview zum Buch https://youtu.be/nLMZ2P5nNOk
Noch ein
Bericht: https://www.ardmediathek.de/video/hallo-niedersachsen/tamar-noort-die-autorin-aus-barskamp/ndr-niedersachsen/Y3JpZDovL25kci5kZS9mMDA3NDMwYi0wYmRiLTQ1ODMtYTkyMy0wOTVjYzk5MmFlNmY
Foto mrbill78636
Homepage: https://7tage1song.de
Playlist Podcast und
Song: https://open.spotify.com/playlist/20KHRuuW0YqS7ZyHUdlKO4?si=b6ea0b237af041ec
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Spotify
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