#82 Shaban, Käptn Peng - Von Form zu Form
11 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Heute geht es um die Frage: "Kann es in einer chaotischen Welt
voller Leid Gott geben?" Der Käptn wird jedenfalls vom Zustand
dieser Welt in den Wahnsinn getrieben: „Ich kann diesen Scheiß
nicht mehr länger mit ansehen." Kann ich so von Gott reden? Ich
denke Klage und Wut und Zorn haben ihren Platz. Und schon Hiob
geht mit Gott hart ins Gericht und Gott sagt dazu: es ist in
Ordnung. Es gibt auch Klagepsalmen die deutlich sind. Und immer
kommen in der Bibel der Zweifel und die Verlassenheit vor. Wenn
ich aber Gott zu einem Monster mache, was ich nur noch ablehnen
kann – dann wird es schwer in Kontakt zu kommen, dann verbaut
diese Ablehnung den Gehörgang für einen Dialog. Wie kann das
aufgelöst werden? Das komplizierte Wort, um das es geht, lautet
„Theodizee“. Dieses Wort hat sich Gottfried Wilhelm Leibniz
ausgedacht – es geht dann darum, wie hängen Allmacht,
Gerechtigkeit und der Wille Gottes mit dem Zustand unserer Welt
zusammen. Leibnitz hatte im 17.Jahrhundert das Gefühl in der
besten aller möglichen Welten zu leben. Wenn es dann üble Dinge
gab, dann kann ich daraus lernen oder Dinge relativieren.
Aber ist es so einfach?
Falls es eine perfekte Welt gibt, wird sie durch unser Gezerre um
Macht und Einfluss manchmal sehr ungemütlich. Außerdem gibt es
auch schlimme Dinge, die wir nicht erklären können. Und wir
erleben derzeit ja eine aus den Fugen gehende Welt, nix
funktioniert so richtig, die Natur spielt verrückt, die Pandemie
ist nicht zu kontrollieren und zu diesen Sachen kommt dann noch
das, was Menschen anderen Menschen einfach so antun – da könnte
uns Gott doch echt einmal in unserer Ohnmacht helfen. Im Song
hört sich das so an: „Tret' ich irgendwann mal in dein
Himmelreich ein, pack ich dich, und zerr dich zu uns runter! Leb'
diesen Scheiß selbst, geh darin unter!“ Für mich beschreibt Käptn
Peng hier die Geschichte von Jesus Christus. Jesus kann sagen
„Mein Gott mein Gott warum hast du mich verlassen.“ Einsam und
verzweifelt, lassen ihn die Menschen hängen. Er ist in unserem
Scheiß untergegangen. Er hat sich so richtig in unser
Lebensmuster verstricken lassen. Aber in ihm gibt es die Idee,
wie der Ausstieg aus dem Scheiß funktionieren kann. Auch wenn es
ganz hart ist, es ist nicht das Ende, da gibt es die Idee und
sogar das Gefühl des „unendlichen Jetzt“.
Foto: Philip Wölke
Homepage: https://7tage1song.de
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