Warum denn so ernst?

Warum denn so ernst?

Warum denn so ernst?
3 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten
Am Sonntag war in der 11 Uhr-Messe auch die Kinderkirche. Die
Kinder gehen nach der Eröffnung ins alte Pastorat nebenan und haben
eine eigene kindgerechte Katechese zum Thema des
Evangeliums. Zur Gabenbereitung kommen sie dann wieder
hereingehüpft, gerannt, gegangen, bringen die Kinderkirchenkerze
zum Altar und ganz kurz wird benannt, was die Kinder gemacht haben.
Soweit gut und richtig schön. Zum Vaterunser kommen die Kinder
nach vorn zum Altar und beten es gemeinsam mit den Großen in der
ganzen Kirche. Und dann passierte etwas wirklich Berührendes.Beim
Aufruf zum Friedensgruß sind sich zwei sehr kleine Kinder so
herzlich um den Hals gefallen und haben sich so innig umarmt, dass
es eine wahre Wonne war. Alle in der Kirche, die es gesehen haben,
hatten ein strahlendes Lächeln im Gesicht und die ganze Kirche war
kurze Zeit von Heiterkeit erfüllt. Unsere Gottesdienste sind
oft so staatstragend ernsthaft, dass man manchmal das Gefühl hat,
nur strenger ernst sei die richtige Form, Gott zu ehren. Wer aber
schonmal in anderen Ländern und Kontinenten war und die
Gottesdienste dort voller überschäumender Freude erlebt hat weiß,
dass es auch anders geht. Wir Deutschen sind eher nicht so
voll überschäumenden Temperamentes, aber eine heitere Gewissheit
und stille Freude kann uns Glaubende schon ausmachen. Vom Jesuiten
Wilhelm Eberschweiler gibt es den wundervollen Einwurf dazu der
lautet. "Die Heiterkeit und Freudigkeit des Herzens will ich zu
bewahren suchen, um dadurch allen zu zeigen, einem wie guten Herrn
ich diene."Wenn ich diese innere Heiterkeit und Freudigkeit aus dem
Glauben an den Auferstandenen habe, dann zeigt es sich im Reden,
Denken und Tun. Und vielleicht auch manchmal in der Art und Form,
wie wir Gottesdienst mitfeiern. Dass unsere Eucharistiefeiern eine
feste Form haben, ist ja die eine Seite. Aber eine andere Seite ist
die, ob ich ihn mit grimmigem Gesicht absitze, nicht mitbete oder
singe, den Nachbarn nicht sehe und hinterher schnell verschwinde.
Oder eben ob ich mit heiterem und freudigem Herzen mitfeiere. Wie
die beiden kleinen Kinder, die sich herzlichst umarmt und den
Frieden gefeiert haben. 

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