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Beschreibung
vor 9 Monaten
Ich sitze seit zwei Wochen mit gebrochenem Sprunggelenk, das fein
säuberlich verplattet und verschraubt ist, zuhause und übe mich in
Geduld. Noch 4 Wochen den Fuß nicht belasten, nur hinstellen und
ansonsten sitzen, mit einem wendigen Bürorollstuhl durch die
Wohnung rollen und das Treppengehen möglichst noch lange vermeiden.
Aber was ist meine kleine Geduld für ein paar Wochen im Vergleich
zur erwartungsvollen Geduld von Simeon und Hannah.Maria und Josef
tun ihre religiöse Pflicht. Sie bringen ihren Erstgeborenen in den
Tempel, um ihn Gott zu weihen und geben die vorgeschriebene
Opfergabe ab. Aber dann passiert, dass der sehr alte Simeon dieses
eine Kind unter den vielen Neugeborenen, die im Tempel Gott geweiht
werden, dieses eine Kind als das erkennt, das bedeutsam für sein
Volk und sein eigenes Leben werden soll. Der alte Simeon wartet im
Tempel auf die Erfüllung einer Offenbarung. Ihm war gesagt worden,
dass er nicht eher sterben werde, bis er den Messias, den Retter
aller Menschen, gesehen hat. Als Maria ihm schließlich das
Jesuskind in die Arme legt, stimmt Simeon ein Loblied an: "Nun
lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden
scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, dass du vor
allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel."Und auch Hannah, eine sehr
alte Prophetin, die seit Jahrzehnten im Tempel lebt, erkennt dieses
Kind und spricht darüber zu allen, die im Tempel sind. Simeon und
Hannah haben ihr ganzes Leben darauf gewartet und gehofft, dass sie
es sein werden, die diesen Messias noch erleben werden, der seit
hunderten von Jahren verheißen und vom Volk erwartet wird. Und ihre
Hoffnung wird erfüllt. Sie konnten aber nicht ahnen, dass es ein
Säugling sein würde, den sie begrüßen und sehen würden. Viele haben
einen Fürsten, einen König, einen Revolutionär, einen Kämpfer,
einen Machthaber erwartet, der das Volk von innerer und äußerer
Fremdherrschaft erlöst und befreit. Aber es ist ein Kind. Und sie
erkennen ihn, weil sie sich auf Gott und nicht auf ihre eigenen
Vorstellungen verlassen. Ihnen ist in diesem Kind sozusagen ein
Licht aufgegangen.Beten wir heute für uns alle in unserer Kirche
genau um das: dass uns ein Licht aufgeht und wir ein bisschen mehr
erkennen, wie dieser Gott liebt und lebt und wie deshalb Christsein
heute gehen kann. Und dass er uns Geduld gebe zu diesem Warten auf
ihn und für all den Alltagskram, der im Moment von jedem von uns
die je eigene Geduld fordert.
säuberlich verplattet und verschraubt ist, zuhause und übe mich in
Geduld. Noch 4 Wochen den Fuß nicht belasten, nur hinstellen und
ansonsten sitzen, mit einem wendigen Bürorollstuhl durch die
Wohnung rollen und das Treppengehen möglichst noch lange vermeiden.
Aber was ist meine kleine Geduld für ein paar Wochen im Vergleich
zur erwartungsvollen Geduld von Simeon und Hannah.Maria und Josef
tun ihre religiöse Pflicht. Sie bringen ihren Erstgeborenen in den
Tempel, um ihn Gott zu weihen und geben die vorgeschriebene
Opfergabe ab. Aber dann passiert, dass der sehr alte Simeon dieses
eine Kind unter den vielen Neugeborenen, die im Tempel Gott geweiht
werden, dieses eine Kind als das erkennt, das bedeutsam für sein
Volk und sein eigenes Leben werden soll. Der alte Simeon wartet im
Tempel auf die Erfüllung einer Offenbarung. Ihm war gesagt worden,
dass er nicht eher sterben werde, bis er den Messias, den Retter
aller Menschen, gesehen hat. Als Maria ihm schließlich das
Jesuskind in die Arme legt, stimmt Simeon ein Loblied an: "Nun
lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden
scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, dass du vor
allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel."Und auch Hannah, eine sehr
alte Prophetin, die seit Jahrzehnten im Tempel lebt, erkennt dieses
Kind und spricht darüber zu allen, die im Tempel sind. Simeon und
Hannah haben ihr ganzes Leben darauf gewartet und gehofft, dass sie
es sein werden, die diesen Messias noch erleben werden, der seit
hunderten von Jahren verheißen und vom Volk erwartet wird. Und ihre
Hoffnung wird erfüllt. Sie konnten aber nicht ahnen, dass es ein
Säugling sein würde, den sie begrüßen und sehen würden. Viele haben
einen Fürsten, einen König, einen Revolutionär, einen Kämpfer,
einen Machthaber erwartet, der das Volk von innerer und äußerer
Fremdherrschaft erlöst und befreit. Aber es ist ein Kind. Und sie
erkennen ihn, weil sie sich auf Gott und nicht auf ihre eigenen
Vorstellungen verlassen. Ihnen ist in diesem Kind sozusagen ein
Licht aufgegangen.Beten wir heute für uns alle in unserer Kirche
genau um das: dass uns ein Licht aufgeht und wir ein bisschen mehr
erkennen, wie dieser Gott liebt und lebt und wie deshalb Christsein
heute gehen kann. Und dass er uns Geduld gebe zu diesem Warten auf
ihn und für all den Alltagskram, der im Moment von jedem von uns
die je eigene Geduld fordert.
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