Richten wir uns neu aus!

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3 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Schauen Sie heute Abend den Kleinen Lord? Der Film kommt jedes
Jahr vor dem Heiligen Abend zur besten Sendezeit im Fernsehen. Wir
schauen ihn jedes Jahr und auch unsere brasilianischen
Mitschwestern kennen ihn von Zuhause. Was finden wir so toll
an diesem Weihnachtsfilm, der nach einem Kinderbuch von Frances
Burnett verfilmt worden ist? Es ist diese Geschichte vom unbefangen
an das Gute im Menschen glaubenden Jungen, der, von seiner Mutter
gut erzogen, seinen Großvater kennenlernt und ihn für den besten
Großvater der Welt hält. Er erlebt ihn als griesgrämigen Alten der
keine Freude mehr am Leben hat, seine Untertanen terrorisiert und
aus diesem Enkel, den er notgedrungen zu seinem Nachfolger machen
muss, die gleiche Sorte Mensch machen will. Aber der Junge hat
ein gütiges Herz, sieht Not und Leid der Menschen in der Umgebung,
entschuldigt manches, was er nicht versteht und nimmt die Menschen
in der Umgebung so wie sie sind. Und wir können im Film die
Wandlung des Alten Herrn miterleben: vom Griesgram zum lächelnden
gütigen, verstehenden, aufblühenden und seine Fehler und Schwächen
Erkennenden. Er schämt sich seiner Hartherzigkeit und versucht
wieder gut zu machen, was er all die hoffnungslosen Jahre
angerichtet hat. Und wir sind mit glücklich, wenn die
Geschichte um den falschen Enkel gut ausgeht, der Großvater sogar
seine Abneigung gegen die amerikanische Schwiegertochter aufgeben
kann und alle laut und glücklich am Weihnachtsabend zusammensitzen:
der Herr und die Knechte, der Pfarrer und die Leibeigenen, die
Bediensteten und der kleine Lord in der Mitte. Nirgendwo ist
die Weihnachtsbotschaft unaufdringlicher und schöner dargestellt:
das Kind, das die Großen dazu bringt, zusammen zu kommen,
miteinander zu feiern und zu teilen, was sie haben. Und beim Fest
sind alle gleich: arm und reich, begabt und begrenzt, fromm und
eher nicht so. Und ein bisschen sind wir berührt, weil wir ahnen,
dass es oft bei uns selbst nicht so ist, es aber so sein
könnte. Und das macht uns Hoffnung. Dieses Kind, das geboren
wird und dessen Fest wir bald feiern, kann es schaffen, dass wir
uns neu ausrichten: zu uns selbst, zu unserem Nächsten und zu Gott.

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