Ahzumjot - 3:00 (Album Review) // Favourite Worst Cast #87

Ahzumjot - 3:00 (Album Review) // Favourite Worst Cast #87

1 Stunde 10 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Wenn es ein Motiv gibt, das sich durch die bisherige Diskographie
des Hamburger Rappers und Produzenten Ahzumjot zieht, dann ist es
die Nacht. Ob gemeinsam oder allein die düsteren Stunden zum Tag
gemacht werden oder in endlosen Studio-Sessions die eigentlich zur
Erholung gedachte Tageszeit genutzt wird, um sich kreativ
auszuleben - Hymnen wie »Gut in der Nacht« haben den Künstler
untrennbar mit diesem Gefühl nächtlicher Freiheit verbunden. Musik,
die, auch laut eigener Aussage, häufig aus einem Vibe heraus
entstanden ist und diesen auch vorrangig wiedergeben sollte. Jetzt
wurde diesem Vibe mit »3:00« scheinbar nochmal ein ganzes Album
gewidmet. Alles beim Alten also? Nicht ganz, denn auf den 16 Tracks
lassen sich direkt mehrere Sinneswandel, in persönlicher, wie auch
künstlerischer Hinsicht feststellen. Wenn man uns fragt, ist es
Ahzumjot noch nie zuvor gelungen, dieses "Nacht-Gefühl" so greifbar
zu machen und mit Gedanken, Geschichten und Gesichtern aus seiner
Vergangenheit und Gegenwart zu füllen wie auf diesem Album. So
schildert er sehr eindrucksvoll und ungeschönt die Diskrepanz aus
Beziehungs- und Künstler-Leben, die Gefahren und die
Vergänglichkeit im Hinterherjagen des "großen Traumes" und nicht
zuletzt wie die Geburt eines Kindes die so sicher geglaubte
Prioritäten-Liste gehörig durcheinander wirbeln kann. Es ist also
offensichtlich viel los auf diesem Album: Viel persönliche und
künstlerische Weiterentwicklung, viele Produktions-Details, die es
auseinanderzunehmen galt, aber auch einige Knackpunkte, an denen
wir den eigentlich starken roten Faden des Albums etwas entwirren
mussten. Wie häufig hatten wir bei dieser Review als jeweils
Ahzumjot-Fanboy und -sympathisant auch sehr unterschiedlichen
Perspektiven und Erwartungen an das Projekt. Ob diese überhaupt zu
ebenso unterschiedlichen Schlüssen geführt haben und wie es uns
gelungen ist, auch in dieser Folge einmal Haiyti zu erwähnen, all
das erfahrt ihr unserer Review zu »3:00«. Viel Spaß beim Hören!

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