Gott schenke uns diesen Geist des Mitleidens

Gott schenke uns diesen Geist des Mitleidens

Gott schenke uns diesen Geist des Mitleidens
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
In Heiligenstadt im Eichsfeld, wo ich geboren bin, gibt es ein
großes Krankenhaus das schon 1845 mit zwei Vinzentinerinnen
begonnen worden ist. Wenn die Leute in der Stadt oder in den
Dörfern ringsum das Krankenhaus meinten, haben sie einfach gesagt:
ich gehe ins Vinzenz. Als Jugendliche war ich mal Patientin dort
und eine der jungen sehr vitalen und witzigen Schwestern hat mir
erzählt: "Weißt Du, bei uns sagt man: setz eine Vinzentinerin mit
einem Schirm auf eine Wiese und Du hast ein Jahr später dort ein
Krankenhaus stehen." Das hat mich damals echt beeindruckt und ich
habe verstanden, dass diese Ordensfrauen in ihrem Engagement für
Gott alles für die Menschen getan haben, die in irgendeiner Weise
Hilfe brauchten. Vinzenz von Paul, der Gründer vieler
Ordensgemeinschaften hat einmal in einem Vortrag vor seinen
Ordensschwestern gesagt: "O meine Schwestern, wie wahr das ist: Ihr
dient Jesus Christus in der Gestalt der Armen … Wenn eine Schwester
zehnmal am Tag die Kranken besucht, dann wird sie zehnmal am Tag
Gott treffen … Geht arme gefesselte Sträflinge besuchen, so werdet
ihr dort Gott finden. Dient diesen armen Kindern, so werdet ihr
Gott finden. Ihr geht in arme Häuser, aber ihr werdet dort Gott
finden. … Wenn ihr das Gebet und die heilige Messe verlasst, um den
Armen zu dienen, verliert ihr nichts, da es dasselbe bedeutet, wie
zu Gott zu gehen." # Das sind schon beeindruckende Aussagen dieses
Mannes, der zum Ende des 16. Jahrhunderts gelebt hat und schon sehr
jung Priester geworden ist und sich sehr energisch um eine Karriere
in der Kirche bemüht hat. Nach einem unglaublich bewegten und
verwirrenden Leben, wo er vor Gläubigern fliehen musste, von
Seeräubern gefangen und als Sklave verkauft wurde, Berater der
Königin war, bekehrt er sich, wie er selbst sagt, neu und endlich
zu Christus und zu seinem Dienst für die Armen. Und er sagt am Ende
seines Lebens: "Erbarmen ist das innerste Geheimnis Gottes. Gott
schenke uns diesen Geist des Mitleidens und des Erbarmens in Fülle
und halte ihn lebendig in uns!"  

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