Gott verleiht Kraft!

Gott verleiht Kraft!

Gott verleiht Kraft!
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Er ist vor 66 Jahren in der damaligen DDR geboren. Beide Eltern
waren Mitglieder der SED, der Einheitspartei der DDR und er wurde
in ihrem sozialistischen Ideenkreis erzogen. Aber mit 11 Jahren
entschließt er sich, sich taufen zu lassen und wird evangelischer
Christ. Später konvertiert er zum katholischen Glauben. Ich bin ja
auch aus der DDR und ich kann mir ziemlich lebhaft vorstellen, was
es da zuhause für Dramen gab, wenn ein so junger Mensch eine so
klare und so andere Entscheidung trifft. Nach der Schule macht er
eine Lehre als Koch. Aber damit ist sein Weg der intensiven Suche
nach seinem ganz persönlichen Weg mit Gott noch lange nicht fertig.
Er spürt seine Berufung zum Priestertum, studiert Theologie und
wird katholischer Priester. Die Menschen in seinem engen Umfeld
sind über seine Wege zutiefst gespalten und die meisten können es
überhaupt nicht verstehen.   Sein Leben bleibt gekennzeichnet
durch ein intensives Suchen nach dem rechten Weg zu Gott, wodurch
er im Laufe der Zeit ein tief geistlicher Mensch wird. Es gibt in
seinem geistlichen Leben unter anderem zwei Heilige, die ihm
wichtig waren: Theresia von Lisieux und Hildegard von Bingen.
Darüber hinaus prägte ihn eine große Liebe zur Gottesmutter.
Täglich war er in der Kirche zu finden, wo er seine stille Zeit
gehalten hat, oft am frühen Morgen. Danach hat er die Heilige Messe
gefeiert. Seine geistliche Heimat war das Säkularinstitut "Notre
Dame de Vie”, eine französische Gemeinschaft mit karmelitischer
Spiritualität. In vielen Gemeinschaften und Klöstern hat er
Exerzitien gehalten und bei den Teilnehmern tiefen Eindruck
hinterlassen. In seiner Freizeit hat er das Reisen geliebt, war
gesellig und freute sich, nicht von ungefähr, immer über ein gutes
Essen. Er war vielseitig interessiert: unter anderem studierte er
Sprachen, das Leben der Ostkirche, die Geschichte Schlesiens und
"Ostdeutschlands” mit Leidenschaft. Vor ein paar Tagen ist er an
seiner langwierigen Erkrankung gestorben und sehr viele Menschen
sind wirklich traurig, da sie in ihm einen zutiefst geistlichen
Menschen verloren haben, der ihr Leben geteilt, Freude und Leid
verstehen konnte und Vieles ins Gebet genommen hat. Genau das haben
viele Menschen gespürt. Nicht aus eigener Kraft, die in den letzten
Jahren immer schwächer wurde, sondern durch die Kraft, die Gott ihm
verliehen hat, ist er für viele Menschen ein geistlicher Begleiter
auf ihren Wegen gewesen.

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