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Beschreibung
vor 1 Jahr
Am Pfingstmontag war ich mit vielen hundert Menschen zur
Pfingstprozession in den Kleusheimer Dörfern. Und zum Abschluss der
Prozession wurde der Sakramentale Segen gespendet. Vorher kommt das
dafür typische Lied, das der Organist auch mit der Nr. 495
angeschlagen hatte: "Sakrament der Liebe Gottes, Leib des Herrn sei
hoch verehrt!" – Aber das hat die vielen Menschen überhaupt nicht
beeindruckt. Sie haben voller Inbrunst und vollem Herzen die
lateinische Version gesungen: "Tantum ergo sacramentum, veneremur
cernui" – Zunächst musste ich schmunzeln. Und eine junge
Frau neben mir, die schon sehr weitgereist ist, bemerkte ganz
trocken: "Es ist sehr beruhigend, dass es auf der ganzen Welt so
ist: Wenn diese Melodie kommt, wird lateinisch gesungen." Für meine
Begriffe gibt es dafür eine sehr gute und einleuchtende Erklärung.
Wie kann ich dieses Geheimnis, dass Gott Mensch geworden ist, unter
uns gelebt hat, gestorben ist und auferstanden, in den Himmel
aufgefahren ist und trotzdem unter uns, in dieser kleinen Scheibe
Brot gegenwärtig ist, denn plausibel erklären? Ich kann es nicht;
und viele Theologen, die sich in komplizierter Sprache daran wagen,
eigentlich auch nicht. Es ist und bleibt ein Geheimnis. Und die
Gläubigen spüren das sehr genau und belassen das Geheimnis auch, in
dem sie selbst die erklärenden deutschen Lieder lieber lateinisch
singen. Latein kann kaum noch jemand aber der Klang dieser Worte
ist vertraut und trotzdem geheimnisvoll. Heute, an Fronleichnam
feiern wir dieses Geheimnis und auch ich kann es nicht erklären.
Und so bete ich mit Ihnen ein altes Gebet zu diesem
Fest: "Vermächtnis des Herrn, ernähre mich. Tod Christi präge
mich, Auferstehung Christi berge mich, Sendung Christi sende mich,
Geheimnis Christi öffne Dich, In Deine Nähe ziehe mich, vor allem
Bösen schütze mich, aus deiner Fülle speise mich, damit ich lebe
ewiglich. Amen."
Pfingstprozession in den Kleusheimer Dörfern. Und zum Abschluss der
Prozession wurde der Sakramentale Segen gespendet. Vorher kommt das
dafür typische Lied, das der Organist auch mit der Nr. 495
angeschlagen hatte: "Sakrament der Liebe Gottes, Leib des Herrn sei
hoch verehrt!" – Aber das hat die vielen Menschen überhaupt nicht
beeindruckt. Sie haben voller Inbrunst und vollem Herzen die
lateinische Version gesungen: "Tantum ergo sacramentum, veneremur
cernui" – Zunächst musste ich schmunzeln. Und eine junge
Frau neben mir, die schon sehr weitgereist ist, bemerkte ganz
trocken: "Es ist sehr beruhigend, dass es auf der ganzen Welt so
ist: Wenn diese Melodie kommt, wird lateinisch gesungen." Für meine
Begriffe gibt es dafür eine sehr gute und einleuchtende Erklärung.
Wie kann ich dieses Geheimnis, dass Gott Mensch geworden ist, unter
uns gelebt hat, gestorben ist und auferstanden, in den Himmel
aufgefahren ist und trotzdem unter uns, in dieser kleinen Scheibe
Brot gegenwärtig ist, denn plausibel erklären? Ich kann es nicht;
und viele Theologen, die sich in komplizierter Sprache daran wagen,
eigentlich auch nicht. Es ist und bleibt ein Geheimnis. Und die
Gläubigen spüren das sehr genau und belassen das Geheimnis auch, in
dem sie selbst die erklärenden deutschen Lieder lieber lateinisch
singen. Latein kann kaum noch jemand aber der Klang dieser Worte
ist vertraut und trotzdem geheimnisvoll. Heute, an Fronleichnam
feiern wir dieses Geheimnis und auch ich kann es nicht erklären.
Und so bete ich mit Ihnen ein altes Gebet zu diesem
Fest: "Vermächtnis des Herrn, ernähre mich. Tod Christi präge
mich, Auferstehung Christi berge mich, Sendung Christi sende mich,
Geheimnis Christi öffne Dich, In Deine Nähe ziehe mich, vor allem
Bösen schütze mich, aus deiner Fülle speise mich, damit ich lebe
ewiglich. Amen."
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