Meckern und Klagen reicht nicht!

Meckern und Klagen reicht nicht!

Meckern und Klagen reicht nicht!
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Haben Sie das dramatische Fußballwochenende ein bisschen
mitbekommen? Selbst Nichtfußballfans haben wahrscheinlich gehört,
dass es Dortmund, obwohl sie zwei Punkte Vorsprung hatten, nicht
geschafft hat, Meister zu werden. Spott und Häme sind dann hier in
unseren Breiten die leider normal gewordenen Begleiterscheinungen
solcher Ereignisse. "Zu doof um Meister zu werden" ist dann noch
das kleinste Übel, was den Dortmundern nachgesagt wird. Mich aber
hat etwas ganz anderes beeindruckt. Obwohl schon Hunderttausende in
der Stadt für den Jubel und die Meisterfeier bereit waren, gab es
kein Chaos, keine Schlägereien, keine Wutausbrüche, die oft großen
Enttäuschungen Luft machen. Es war still und traurig. Aber ganz
anders im Stadion. Nach der Schalenübergabe an den Meister haben
die zehntausenden Fans von Dortmund noch lange die Lieder und
Hymnen ihres Vereins gesungen und immer und immer wieder die Namen
der Spieler und besonders auch den Namen des Trainers gerufen und
gesungen. Die Fans und Fußballbegeisterten haben gespürt, dass die
Spieler und der Trainer genau das jetzt brauchen: Trost und
Unterstützung, damit sie nach der Sommerpause gut wieder beginnen
können. Draufhauen wenn immer wieder etwas schiefgeht, wenn die
Enttäuschung überhandnimmt, und mit allen Mitteln immer weiter
bohren und klagen, ist eine Möglichkeit zu reagieren. Auch in
unserer Kirche. "Man kriegt die Welt nicht besser gemeckert" habe
ich dieser Tage als witzige Karte gelesen. Meckern und Klagen
reicht nicht. Trösten ist angesagt und selber besser machen und
drinbleiben in dieser Kirche. Zur Zeit des Franziskus von Assisi
lag die gesamte Kirche noch viel mehr im Argen und er hat immer
wieder gesagt: "Ich kann die Kirche nur verbessern, wenn ich
drinbleibe, wenn ich hineingehe, wenn ich selber Hand anlege, um
die Kirche neu wiederaufzubauen."   Und dazu gehört dann heute
auch dafür einzutreten, dass Frauen und Laien predigen und taufen
und dass die Verkündigung und die Seelsorge und die leitenden Ämter
nicht mehr nur an die Weihe von Männern geknüpft ist, dass
Verbrechen aufgeklärt und Opfer gehört und entschädigt werden, dass
mutig gestritten und das Gespräch gesucht wird. Bei Paulus im Brief
an Timotheus heißt es: "Entfache die Gnade Gottes wieder. Denn Gott
hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den
Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."  

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