Unterwegs sein und unterwegs bleiben

Unterwegs sein und unterwegs bleiben

Unterwegs sein und unterwegs bleiben
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Als Franziskus im beginnenden 13. Jahrhundert immer mehr junge
Männer begleiteten und immer mehr wie er leben wollten, stieg die
Zahl der Brüder seiner kleinen Gemeinschaft sprunghaft an. Und da
hat er begonnen, immer zu Pfingsten alle Brüder, egal wo sie da
gerade gelebt haben, nach Assisi und dort nach Portiuncula
einzuladen; zum Mattenkapitel, wie er es nannte. Alle Brüder haben
nur ihre Strohmatten mitgebracht und sie haben zusammen gesessen
und gebetet und sich ausgetauscht und sie haben beraten und
Entschlüsse gefasst für das nächste Jahr. Und alle franziskanischen
Gemeinschaften weltweit tun das auch. Unsere deutsche Provinz der
Olper Franziskanerinnen hat gestern Abend ihr sogenanntes
Provinzkapitel eröffnet und wird jetzt acht Tage lang zusammen
beten, in der Bibel lesen, in diesem Jahr aus dem Buch Tobit, und
dann ganz konkret beraten, was in den kommenden vier Jahren dran
sein könnte am gemeinsamen Ordensleben hier in Deutschland. Und es
werden Schwestern in die Provinzleitung gewählt, die sich in der
Hauptsache darum kümmern sollen, diese Beschlüsse mit allen
Schwestern in die Tat umzusetzen. "Unterwegs sein und unterwegs
bleiben" ist das Motto dieser Provinzversammlung. Und ich bin mir
sicher, dass diese Überschrift auch über jedem anderen Leben steht.
Nur wenn ich im Leben, im Beruf, im Glauben, im Christsein nicht
stehen bleibe, sondern unterwegs bin und bleibe, kann etwas neu
werden. Und wenn ich die Geschichte der Franziskaner in den letzten
acht Jahrhunderten und unsere eigene Gemeinschaftsgeschichte in den
letzten 160 Jahren anschauen, bin ich beeindruckt von so viel
unterwegs sein und bleiben, von so vielen Einbrüchen und
Neuaufbrüchen, von so vielen Veränderungen. Das ist und bleibt
spannend und nicht gerade bequem und gemütlich. Seit Januar haben
alle Schwestern jeden Tag um Gottes guten Geist für dieses
Provinzkapitel gebetet. Jetzt braucht es nur noch unser Vertrauen
darauf, dass er mit uns ist und uns anschubsen wird zu neuen Wegen
und Aufbrüchen.

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