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Beschreibung
vor 1 Jahr
Nackte bekleiden und Fremde aufnehmen, sind die beiden nächsten
leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Nackte bekleiden hat für mich
zwei Aspekte: zum einen natürlich, dass wir Menschen, die
buchstäblich nur noch das, was sie auf dem Leib tragen besitzen,
dass wir denen Kleidung und Wärmendes verschaffen. Bei dem
verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei, war das nochmal
ganz deutlich. Viele waren nur im Schlafanzug auf die Straße
gerannt und hatten nur das nackte Leben retten können, ohne die
notwendige Kleidung um nicht zu erfrieren. Unser Erschrecken bei
den Bildern und Videos hat es vielen Helfenden leicht gemacht, zu
spenden und Kleidung und Zelte und Decken zu beschaffen. Und dann
gibt es diese zweite Seite dieses Werkes: nackt stehen viele
Menschen da, die gemobbt und bloßgestellt werden. In den unsozialen
Medien, in zweifelhaften Illustrierten, in Beifall -heischenden
Berichten. Dann ist es ganz anders wichtig, diese Bloßstellung zu
beenden, gegen Mobbing und andere Praktiken vor zu gehen und zu
versuchen, die Würde der Betroffenen mit meinen Möglichkeiten
wieder her zu stellen. Fremde aufnehmen, ist schon im Alten
Testament ein sehr wichtiges Werk. Immer wieder wird darauf
hingewiesen, dass Du und Deine Familie und Dein Stamm nur dann gut
leben können, wenn auch der Fremde, der sich auf Deinem Gebiet
aufhält, leben und arbeiten und sich in die Gemeinschaft einfügen
kann. Immer schon, in der Erfahrung von Kriegen, von Flucht und
Vertreibung war es die größere Leistung der Einheimischen, nicht
nur die Fremden aufzunehmen und ihnen Dach und Unterkunft und
Lebensnotwendiges zu verschaffen, sondern sie in ihr Gemeinwesen zu
integrieren, wie wir es heute sagen würden. Unsere koptisch-
ägyptische Familie, die wir 2015 bei uns aufgenommen haben, sind
für mich ein wunderbares Beispiel. Sie arbeitet seit Jahren als
Erzieherin im Kindergarten, Er ist fest angestellter
Linienbusfahrer. Sie leben seit Jahren schon in einer schönen
eigenen Wohnung, fahren mit Begeisterung Fahrrad und Auto. Beide
Kinder sind in der Schule richtig gut und beide lernen Klarinette
zu spielen. Und sie haben viele Freunde und Freundinnen und leben
ihr gelingendes Leben in unserem Land. "Ich war fremd, und ihr habt
mich aufgenommen" bleibt immer Aufgabe und Anspruch und es ist
wunderbar zu erleben, dass die aufgenommenen Fremden immer mehr zu
Freunden, Kollegen und aktiven und mündigen Bürgern werden.
leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Nackte bekleiden hat für mich
zwei Aspekte: zum einen natürlich, dass wir Menschen, die
buchstäblich nur noch das, was sie auf dem Leib tragen besitzen,
dass wir denen Kleidung und Wärmendes verschaffen. Bei dem
verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei, war das nochmal
ganz deutlich. Viele waren nur im Schlafanzug auf die Straße
gerannt und hatten nur das nackte Leben retten können, ohne die
notwendige Kleidung um nicht zu erfrieren. Unser Erschrecken bei
den Bildern und Videos hat es vielen Helfenden leicht gemacht, zu
spenden und Kleidung und Zelte und Decken zu beschaffen. Und dann
gibt es diese zweite Seite dieses Werkes: nackt stehen viele
Menschen da, die gemobbt und bloßgestellt werden. In den unsozialen
Medien, in zweifelhaften Illustrierten, in Beifall -heischenden
Berichten. Dann ist es ganz anders wichtig, diese Bloßstellung zu
beenden, gegen Mobbing und andere Praktiken vor zu gehen und zu
versuchen, die Würde der Betroffenen mit meinen Möglichkeiten
wieder her zu stellen. Fremde aufnehmen, ist schon im Alten
Testament ein sehr wichtiges Werk. Immer wieder wird darauf
hingewiesen, dass Du und Deine Familie und Dein Stamm nur dann gut
leben können, wenn auch der Fremde, der sich auf Deinem Gebiet
aufhält, leben und arbeiten und sich in die Gemeinschaft einfügen
kann. Immer schon, in der Erfahrung von Kriegen, von Flucht und
Vertreibung war es die größere Leistung der Einheimischen, nicht
nur die Fremden aufzunehmen und ihnen Dach und Unterkunft und
Lebensnotwendiges zu verschaffen, sondern sie in ihr Gemeinwesen zu
integrieren, wie wir es heute sagen würden. Unsere koptisch-
ägyptische Familie, die wir 2015 bei uns aufgenommen haben, sind
für mich ein wunderbares Beispiel. Sie arbeitet seit Jahren als
Erzieherin im Kindergarten, Er ist fest angestellter
Linienbusfahrer. Sie leben seit Jahren schon in einer schönen
eigenen Wohnung, fahren mit Begeisterung Fahrrad und Auto. Beide
Kinder sind in der Schule richtig gut und beide lernen Klarinette
zu spielen. Und sie haben viele Freunde und Freundinnen und leben
ihr gelingendes Leben in unserem Land. "Ich war fremd, und ihr habt
mich aufgenommen" bleibt immer Aufgabe und Anspruch und es ist
wunderbar zu erleben, dass die aufgenommenen Fremden immer mehr zu
Freunden, Kollegen und aktiven und mündigen Bürgern werden.
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